Während wir unsere Nachtruhe genießen, arbeitet die Haut auf Hochtouren. Wir befragten einen Experten, wie das genau funktioniert.
(c) HerstellerIn der Jugendzeit reicht genügend Schlaf und wir stehen strahlend auf. Ab einem gewissen Alter müsste man dafür wahrscheinlich einen Dauerwinterschlaf halten. Und selbst dann ist es noch weit bis zum Strahle-Teint! Warum? Ganz einfach. Mit dem Alter nimmt die natürliche Repair-Funktion der Haut etwas ab.
Expertentalk
Trotzdem kein Grund, zu verzagen. Denn mit etwas Kraftfutter in Form von Nachtcremen kann man der Haut wieder auf die Sprünge helfen. Wie das genau geht, verriet uns Paolo Giacomoni in einem exklusiven Interview. Und als Leiter der Forschungsabteilung von Clinique kann man diesem Mann vertrauen!
Verhält sich unsere Haut in der Nacht ander als tagsüber?
Paolo Giacomoni: Ja natürlich (lacht)! Während wir unsere verdiente Nachtruhe genießen, vollbringt die Haut Hochleistungen. Sie ist die ganze Nacht damit beschäftigt, sich zu regenerieren, zu reparieren und fit für den neuen Tag zu machen. Die Ruhephase ist also enorm wichtig für unsere Haut. Es findet Nacht für Nacht ein Verjüngungsprozess statt.
Wie funktioniert das?
Giacomoni: Es ist messbar, dass die Sauerstoffaufnahme ansteigt, sich die Stoffwechselvorgänge intensivieren und auch der Wasserverlust über die Haut ist höher. Das sind alles Anzeichen dafür, dass die hauteigenen Reparaturmechanismen aktiv sind.
Kann man seiner Haut dabei irgendwie behilflich sein?
Giacomoni: Wir müssen sogar! Das wichtigste Pflegeritual des Tages ist, die Haut abends zu reinigen. Denn mit Make-up ins Bett zu gehen, bedeutet Stress für die Haut. Und führt zu Irritationen.
Muss man danach unbedingt Nachtcremen benutzen?
Giacomoni: Es wäre von Vorteil. Denn tagsüber soll eine Creme die Haut vor Umweltbelastungen schützen, nächtens soll sie den Verjüngungsprozess unterstützen.
Was muss eine Nachtcreme denn nun alles können?
Giacomoni: Sie soll der Haut Energie zuführen und die schädigenden Belastungen des Tages neutralisieren. Das geht mit den Vitaminen E und C und Antioxidantien (etwa aus gelbem und rotem Tee). Außerdem soll eine Nachtcreme die Kollagenproduktion mit Proteinen (zum Beispiel aus der Sojabohne) optimieren.
Eine Frage noch: Ist jugendliches Aussehen vererbbar?
Giacomoni: Absolut! Gene lassen Menschen jugendlicher wirken, als sie sind. Doch auch mit guter Hautpflege lässt sich mittlerweile der Alterungsprozess verzögern.