Auf ihre Rolle als rehäugiges deutsches Fräuleinwunder ist Alexandra Maria Lara schon seit einiger Zeit geeicht. Im August legte sie sich auch privat fest und heiratete ihren britischen Schauspielkollegen Sam Riley, mit dem sie in Berlin lebt. Heute feiert sie ihren 31. Geburtstag.
Dass sie von der Optik her auf einen bestimmten Typ abonniert ist, tut ihrem schauspielerischen Können allerdings keinen Abbruch. 2001 gewann sie den New Faces Award für ihre Rolle in dem TV-Zweiteiler "Der Tunnel", 2005 bekam sie die Goldene Kamera als beste deutschen Schauspielerin verliehen. Ein Jahr zuvor wurde sie als "Woman of the Year" ausgezeichnet, die "Bild" wählte sie 2005 zur "schönsten Deutschen".
Der am 12. November 1978 in Bukarest geborenen Wahl-Berlinerin wurde die Schauspielerei schon mit in die Wiege gelegt: Ihr Vater Valentin Platareanu war selbst Schauspieler und Vizedirektor des Staatlichen Theaters Bukarest. 1983 floh die Familie mit einem Tagesvisum vor dem Ceausescu-Regime in Richtung Kanada. Doch schon in Deutschland war die Reise für die Platareanus zu Ende: Vater Valentin konnte in Berlin Fuß fassen und gründete die staatlich anerkannte Theaterwerkstatt Charlottenburg.
Bereits während ihrer Schulzeit auf einem Französischen Gymnasium spielte Lara in Fernsehfilmen mit und war ständiges Mitglied im Schultheater. Mit elf Jahren war sie in "With Love, Rita" erstmals auf den Bildschirmen zu sehen und bekam auch anspruchsvolle Rollen, wie für die "Bubi-Scholz-Story", angeboten. Zu dieser Zeit riet ihr ihre Agentin ihren rumänischen Nachnamen Platareanu abzulegen und sich Alexandra Maria Lara zu nennen.
Von 1997 bis 2000 nahm Lara Schauspielunterricht an der Schule ihres Vaters. "Ganz viel Gutes hat er mir auf den Weg gegeben", sagt die Schauspielerin heute über diese Zeit. Rollenangebote häuften sich und so gab sie 1999 ihr Kinodebüt in "Fisimatenten". Immer öfter war sie in Film und Fernsehen zu sehen. Besonders prägte sich ihr Gesicht durch Doris Dörries "Nackt" und als hin- und hergerissene Sekretärin Hitlers Traudl Jung in "Der Untergang" (2004) ein.
2008 wirkte sie in dem RAF-Film "Der Baader Meinhof Komplex" von Ulrich Edel mit. Auch international war man längst auf sie aufmerksam geworden: Unter der Regie von Star-Fotograf Anton Corbijn drehte sie zusammen mit ihrem jetzigen Mann Sam Riley den Musikstreifen "Control" (2007), und Regie-Legende Francis Ford Coppola gab ihr eine Hauptrolle in seinem Film "Jugend ohne Jugend" (2009). Zuletzt war sie im Frühjahr in dem Mystery-Thriller "Hinter Kaifeck" in der weiblichen Hauptrolle zu sehen.