Mit seinem Traum von einem Ferienschlösschen in Afrika gerät der niederländische Kronprinz Willem-Alexander (42) immer mehr unter Druck. Jetzt fordert sogar der sonst stets königstreue Bund der Oraniervereinigungen, der Thronfolger solle auf den Bau der Villa auf der Halbinsel Machangulo im Süden von Mosambik verzichten.
Ein Luxus-Anwesen in einem armen afrikanischen Land sei für das künftige Staatsoberhaupt der Niederlande eine "sehr unglückliche Wahl", sagte der Oranier-Vorsitzende Michiel Zonnevylle nach Angaben der Zeitung "de Volkskrant" vom Montag. "Ich würde die völlige Abkehr von dem Projekt sehr begrüßen." Dafür sollten sich Willem-Alexanders Mutter, Königin Beatrix, und Ministerpräsident Jan-Peter Balkenende einsetzen.
Das exotische Ferienschloss-Projekt, das die Regierung in Den Haag nach langem Zögern genehmigt hatte, stand von Anfang an unter keinem guten Stern. So fragten Abgeordnete, warum der künftige König nicht genau wie seine Mutter mit einem Ferienhaus in der Toskana zufrieden sein kann. Bei einem so abgelegenen Urlaubsort wie Machangulo würden erheblich höhere Kosten für die Reise und den Personenschutz der königlichen Familie entstehen, kritisierten sie.
Obendrein geriet das Bauvorhaben in Misskredit durch Ermittlungen gegen den Projektentwickler in Südafrika wegen Betrugsverdachts. Auf Machangulo soll in einem Naturreservat am Indischen Ozean eine Fünf-Sterne-Anlage mit Ferienvillen entstehen. Die Investoren sind laut "de Volkskrant" eine "Gesellschaft aus amerikanischen und europäischen Bankern, Hedgefonds-Managern, Adligen sowie südafrikanischen Schönheitschirurgen und Geschäftsleuten".