Norwegisches Ausnahmetalent Liv Ullmann wird 71

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Das Ehedrama zieht sich wie ein roter Faden durch Liv Ullmanns Filme. Das US-Nachrichtenmagazin "Time" schwärmte einst über sie: "Unschuld und Sex in einem." Am 16. Dezember wird die in der ganzen Welt bewunderte norwegische Schauspielerin 71 Jahre alt.

Eine hohe Meinung von den schauspielerischen Qualitäten Ullmanns hat bis an sein Lebensende auch der Meisterregisseur Ingmar Bergman gehabt, mit dessen Film "Persona" die Norwegerin 1966 ihren internationalen Durchbruch schaffte. Nach auch privaten Bindungen und einem gemeinsamen Kind arbeiteten beide 2003 ein letztes Mal bei "Sarabande" zusammen. Längst wieder auseinander, beide weltberühmt, beide im fortgeschrittenen Alter und beide voller Kampfeslust: Als die 64-jährige Ullmann dem 84-jährigen Bergman die geforderte Nacktszene verweigerte, warf der schwedische Meisterregisseur zornig eine Tasse nach ihr und verfolgte die Flüchtende durch die Gänge eines Hauses. Alles im Spaß, versteht sich, und alles von einer Kamera festgehalten.

Liv Ullmann heimste für ihre Darstellung der Marianne mit ihrem Schauspielerkollegen Erland Josephson ungeteiltes Kritikerlob ein. Die Meinung über Bergmans Regiearbeit über das Zusammentreffen längst geschiedener Eheleute im Alter fiel gespalten aus. Für sie sei es "das Natürlichste von der Welt" gewesen, beim definitiv letzten Film des Meisters dabei zu sein, sagte Ullmann. Mit Bergman verbindet sie auch die gemeinsame Tochter Linn Ullmann, eine inzwischen international erfolgreiche Schriftstellerin.

Die am 16. Dezember 1938 in Tokio geborene Schauspielerin drehte nach "Persona" in kurzer Folge mit Bergman "Die Stunde des Wolfs" (1967), "Schande" (1968) und "Eine Passion" (1969). In den 70er Jahren folgten Hauptrollen in fünf weiteren Filmen des Schweden, von denen "Szenen einer Ehe" 1974 als Kinofilm wie auch als TV-Serie zum größten gemeinsamen Erfolg wurde.

In den 80er Jahren - nach der auch privat längst vollzogenen Trennung von Bergman - machte die Norwegerin vor allem mit Aktivitäten als UNICEF-Botschafterin, der Beteiligung an einem "Friedensmarsch" in Südostasien und anderen sozialen oder politischen Aktionen auf sich aufmerksam. 1994 eröffnete sie als weltweit populärste und bekannteste Norwegerin zusammen mit dem Abenteurer Thor Heyerdahl die Olympischen Winterspiele in Lillehammer. Eigene Regiearbeit hinter der Kamera in den 80er und 90er Jahren brachten ihr Achtungserfolge ein, unter anderem die Verfilmung des Bergman-Skriptes "Trolösa" ("Treulos") 1996.

Nach heftigem Streit mit der norwegischen Filmförderung brach Ullmann 2003 die Verfilmung des Theaterklassikers "Nora oder ein Puppenheim" ab. Sie war nach ihrer Verbindung mit Bergman zweimal verheiratet und lebt überwiegend in Oslo.

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