..., dass Social-Media-Portale, allen voran Instagram, Suchtpotenziale bieten, erscheint nicht verwunderlich. Doch woran liegt das?
Instagram ist ein kostenloser Online-Dienst, um persönliche Fotos und Videos zu teilen. Erfunden wurde das Portal von Kevin Systrom und Mike Krieger und kam am 6. Oktober 2010 offiziell auf den Markt. Schon zwei Jahre später wurde Instagram dann aber von Facebook für 760 Millionen Euro von Facebook aufgekauft. Das Erstaunliche? Keine andere Social-Media-Plattform schafft so viel User-Interaktion wie Instagram. Nicht einmal Facebook oder Twitter kommen an Instagram ran.
Grenzen verschwimmen …
Anfangs war Instagram zwar nur als Zeitvertreib gedacht, aber immer mehr entwickelte sich die Plattform zu einem Arbeitsplatz für Influencer, Blogger und Co.. Doch wo verschwinden die Grenzen für den Otto Normalverbraucher? Ab wann wird Instagram zur Sucht? Nir Eyal, Dozenten an der Standford University, gibt in seinem Buch „Hooked: How to Build Habit-Forming Products.“ folgende Gründe für das Instagram-Suchtverhalten an:
Gründe für Instagram-Sucht
1/6
1. Momente festhalten: Fotos zu schießen, hat Menschen schon seit Langem interessiert. Es geht aber vorwiegend darum, Momente oder wichtige Ereignisse festzuhalten. Der Gedanke, der sich nun daraus ableiten lässt, ist, dass wir denken, Momente zu vergessen, wenn wir sie nicht festhalten. Es geht bei Instagram nun also darum, ein virtuelles Album für die Ewigkeit zu erstellen.
2. Sofortige Belohnung: Menschen erhalten durch das Fotoschießen eine Art „Goodie“. Das Foto, das vielleicht anfangs nicht "präsentierbar" erscheint, wird durch Filter „perfektioniert“ und anschließend für andere zugänglich gemacht - ein Ego-Push ist das Ergebnis, der auch mit anschließenden Likes bestätigt wird.
3. Instagram ist ein Investment: Damit ist gemeint, dass, je „hochwertiger“ die Bilder sind, desto eher erscheint es möglich, seine Follower-Gruppe zu vergrößern und auch in wichtigen „Instagram-Kreisen“ zu erscheinen. Das ganze Post-Prozedere endet in einem Image-Investment. Hier finden Sie mehr dazu.
4. Standardprogramm: Instagram ist zu einem Standard geworden, der sich in unsere Köpfe eingebrannt hat. Anstatt mit der traditionellen Handykamera zu arbeiten, konzentrieren sich User darauf, mit Instagram oder Snapchat Fotos zu machen, da bereits Filter vorhanden sind und der Vorgang so erleichtert wird.
5. Der virtuelle Freundeskreis: Instagram fungiert für manche User als intimes Netzwerk und hat auch eine soziale Funktion vorzuweisen. Man kann Personen suchen, so Langweile bekämpfen, neue Verbindungen knüpfen - und das mittlerweile sogar im beruflichen Bereich.
6. Etwas verpassen: Eines der größten Phänomene unserer Zeit: FOMO (engl.“fear of missing out“), "die Angst, etwas zu verpassen". Dies ist ebenfalls ein essenzieller Punkt, warum wir kontinuierlich auf Instagram verweilen. Um dem Schmerzgefühl oder der Angst des Verpassens zu entgehen, scrollen wir durch verschiedene Instagram-Feeds.
Wie kann man der Instagram-Sucht vorbeugen?
Instagram kann einige Suchtmuster evozieren, unter anderem Depressionen, Nervosität oder Angstzustände. Eine wirksame Möglichkeit ist aber, um diesen möglicherweise aufkommenden Symptomen vorzubeugen, Abstand von sozialen Netzwerken zu nehmen. Ein sogenannter „Digital Detox“ kann wahre Wunder bewirken. Einerseits werden reale, soziale Interaktionen wieder wahrgenommen und andererseits werden Stresshormone, wie Cortisol, aktiv reduziert. Umfragen sprechen für sich: 95 Prozent der Befragten gaben an, durch den Digital Detox bessere Laune zu haben und ausgeglichener zu sein.
Wir wünschen also viel Spaß bei der Virtuellen-Entgiftung und sagen: Genießen Sie die schönen Sommertage im Freien - ohne Blick auf das Smartphone.