Wer kommt zuerst? Und wer öfter? Die Antworten auf diese Fragen sind leider weniger zufriedenstellend.
14.500 Teilnehmerinnen aus 17 Ländern wurden von We-Vibe, einem Hersteller von Paarvibratoren, zu ihrem Sexleben befragt. Fast die Hälfte der Männer (49%) gaben an, dass sie beim penetrativen Sex “immer” zum Orgasmus kommen, während nur jede fünfte Frau (20 Prozent) dasselbe berichtete – daraus entsteht ein Unterschied von 29 Prozent. Immerhin ist die Quote hierzulande etwas besser: In Österreich beträgt dieser Unterschied 24 Prozent, da nur 18 Prozent der Frauen beim Sex mit dem Partner „immer“ zum Orgasmus kommen (im Vergleich zu 42 Prozent der Männer). 15 Prozent der österreichischen Teilnehmerinnen gaben sogar an, allein durch Penetration „nie“ zum Orgasmus zu kommen beim Sex.
Italien und Russland als Schlusslicht
Weltweit verbucht Italien den größten Unterschied (38,3 Prozent) mit 62,7 Prozent der Männer, die jedes Mal zum Höhepunkt kommen, gegenüber 24,4 Prozent der Frauen. Auf Platz zwei liegt Russland mit einer Differenz von 36,6 Prozent, gefolgt von Neuseeland mit 36,2 Prozent.
Männer kommen häufiger zuerst
Auf die Frage, wer beim Sex normalerweise zuerst zum Orgasmus kommt, antworteten 42 Prozent der Frauen: der (männliche) Partner. In allen Ländern war dies die Top-Antwort unter den Teilnehmer*innen. In Großbritannien teilen sogar 54 Prozent diese Erfahrung, gefolgt von den USA und Japan (48 Prozent). In Österreich machen 47 Prozent der befragten Frauen die gleiche Erfahrung.
Wie kommt dieser große Unterschied zustande? Die Hälfte der Teilnehmer*innen gab an, dass sie beim Sex zusätzliche klitorale Stimulation benötigen, um zum Orgasmus zu kommen (24 Prozent sagten "jedes Mal" und 25 Prozent benötigen zusätzliche Stimulation in 75% der Fälle).
Großteil kann ohne klitorale Stimulation nicht kommen
Nur 14 Prozent gaben an, dass sie keine zusätzliche Stimulation brauchen, um beim Sex einen Orgasmus zu erleben. In Österreich sind es zwar mit 18 Prozent etwas mehr, aber dennoch nutzen 48 Prozent der Frauen zusätzliche klitorale Stimulation immer (28 Prozent) oder bei drei von vier Malen (20 Prozent). „Natürlich ist Sex kein Wettrennen und es geht auch nicht darum, wer zuerst das Ziel erreicht. Wichtig ist allerdings, dass es beiden Spaß macht“, erklärt Johanna Rief, Head of Sexual Empowerment bei We-Vibe.
Zusammen kommen: So kann es klappen
Liebesszenen aus Filmen und Serien vermitteln den Mythos, dass es ganz einfach ist, gleichzeitigen einen Orgasmus zu erleben. Im richtigen Leben schaut es aber meist anders aus: Paare finden nur sehr selten zusammen den Höhepunkt. Und das aus verschiedenen Gründen. Jeder Mensch tickt anders im Bett und bei den meisten Paaren dauert es unterschiedlich lange, bis sie den Orgasmus erreichen - und dieser hält dann auch nicht ident lange an: Der Orgasmus eines Mannes verschafft ihm durchschnittlich 5-10 Sekunden pure Extase, bei Frauen kann der Höhepunkt 15 Sekunden oder länger dauern.
Übung macht den Meister Ganz zu Beginn sexueller Erlebnisse wissen die Wenigsten von uns, was sie (nicht) erregt. Es dauert eine gewisse Zeit, den eigenen Körper und die eigenen Bedürfnisse kennenzulernen, beziehungsweise einschätzen zu können. Lernen Sie sich selbst kennen – je besser Sie darin sind, sich selbst zum Orgasmus zu bringen, desto größer ist auch die Chance auf einen Höhepunkt zusammen mit dem Partner.
Halten Sie sich immer vor Augen, dass – zumindest in den meisten Fällen – nicht Ihr Partner daran Schuld ist, dass Sie nicht zum Höhepunkt kommen. Sie selbst sollten dahin gehend die Hauptarbeit leisten. Aufeinander zu- und in weiterer Folge einzugehen führt in jedem Fall zu Enttabuisierung innerhalb der Partnerschaft und zu einem befreiteren Umgang miteinander. Humor lockert Eine ebenso wichtige Komponente in Bezug auf guten Sex ist gemeinsamer Spaß (dies lässt sich im Übrigens auch auf die Beziehung im Allgemeinen ummünzen). Denn in erster Linie sollte Sex Spaß machen. Spaß impliziert jedoch immer eine gewisse Entspanntheit sowie gedankliche Freiheit. Diese wiederum kann nur gegeben sein, wenn etwaige Unsicherheiten eliminiert werden. Denn was viele Paare immer wieder unterschätzen, ist die Tatsache, dass beim Sex immer eine gewisse Verantwortung – sowohl für sich selbst als auch für den Partner – übernommen werden muss. Besagte Verantwortung beinhaltet zwischenmenschliche, gesundheitliche und verhütungsrelevante Aspekte gleichermaßen. Wer sich während des Liebesspiels ständig Gedanken über eine etwaige ungewollte Schwangerschaft macht, dem fällt es vermutlich schwer, lockerzulassen und Spaß an der Sache zu haben. Übernehmen Sie demnach Verantwortung, um Ihrer Lust freien Lauf zu lassen. Aktivität trainiert und stimuliert Zum einen ist hier von sportlicher Aktivität die Rede – wer Sport treibt, fühlt sich nicht nur wohler im eigenen Körper, sondern hat zudem ein besseres Körpergefühl und kann die eigenen Grenzen besser einschätzen. Abgesehen davon soll sportliche Betätigung (insbesondere Joggen unmittelbar vor dem Sex) zu leichterer Erregungsfähigkeit beitragen.
Ganz gleich ob in der Arbeit, mit den Kindern, im Haushalt oder im Fitnessstudio – vor allem wir Frauen müssen täglich „funktionieren“ – und das am besten noch möglichst perfekt und effizient. Anhaltender Stress und permanenter Leistungsdruck gelten jedoch als Lustkiller schlechthin. Wer körperlich und vor allem gedanklich ständig gestresst und erschöpft ist, ist nur selten offen und entspannt genug für Sex. Schaffen Sie regelmäßige Auszeiten und schalten Sie – sofern möglich – einen Gang zurück. Sie werden sehen, auf diese Weise schaffen Sie Raum, Zeit und Muße für Sex. Authentizität punktet Niemand ist perfekt – abgesehen davon ist ja bereits die Definition von „perfekt“ immer subjektiv. Akzeptieren Sie Ihren Körper, seine Bedürfnisse und Grenzen so, wie sie eben sind. Auch wenn der (gesellschaftliche) Perfektionsanspruch heutzutage vor allem für junge Frauen hoch ist, sollten Sie sich selbst treu bleiben – auch das gilt übrigens nicht nur in Liebesangelegenheiten! Respekt ist die Basis Wer im Alltag ständig kritisiert, austeilt und streitet, der kann auch im Bett nicht die große Leidenschaft erwarten. Achten Sie demnach auch außerhalb des Schlafzimmers darauf, Ihrem Partner respektvoll zu begegnen. Denn Entwertung ist Gift für die Erotik. Außerdem ist Sex – wie wir ja bereits wissen – immer auch Kopfsache und spiegelt demnach das allgemeine Umgangsklima miteinander wider. Qualität kommt vor Quantität Während Sex für Frischverliebte wichtiger als Schlaf und Essen ist, nimmt die Häufigkeit im Laufe einer Beziehung ab – was nicht weiter bedenklich ist, sofern sich beide Partner damit wohlfühlen. Hören Sie auf, sich mit anderen und deren Sexleben zu vergleichen. Denn was zählt, sind einzig und allein Sie als Paar und Ihre individuellen Bedürfnisse. Entscheidend ist hierbei also keinesfalls die Menge, sondern immer der Inhalt. |