Wenn einem der Partner jeden Wunsch von den Augen abliest, noch bevor man selbst davon weiß, kann das toll sein – geschieht dies jedoch aus den falschen Gründen, ist das alles andere als förderlich für eine gesunde Beziehung.
Dem Partner in schweren Zeiten eine Schulter zum Anlehnen zu geben, zu verzeihen und öfters seine Bedürfnisse vor die eigenen zu stellen, ist völlig normal. Problematisch wird es für den Paartherapeuten und Psychologen Oskar Holzberg jedoch dann, wenn das „lieb sein“ nicht mehr dazu dient, dem Partner eine Freude zu machen sondern nur noch, um Konflikte zu vermeiden und eine künstliche Harmonie zu schaffen.
Holzberg meint: „Paare, die spüren, dass sie sich voneinander entfremden, versuchen häufig, genau dann besonders nett zueinander zu sein. Aber das ist, als würden wir einen angebrannten Kuchen mit einer besonders dicken Schicht Schoko-Guss überziehen. Es wird nichts besser dadurch, sondern nur verdeckt.“
Exzessives „lieb sein“ vernichte in diesem Fall die Möglichkeit, ein Problem zu erkennen, sich damit gemeinsam auseinanderzusetzen und eine Lösung zu finden und sei für die Partnerschaft viel kontraproduktiver als ein heftiger, aber reinigender Streit, erklärt der Therapeut. Diese gespielte Dauerharmonie ohne jegliche Spannungen sei der klassische Fall, bei dem der Partner eines Tages - und für Außenstehende aus heiterem Himmel - für jemanden „Aufregenderen“ aus der Beziehung flüchtet.
5 Tipps für neuen Schwung in Ihrer Beziehung
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1. Reden
Die Grundlage jeder funktionierenden Beziehung ist Kommunikation und offen mit dem Partner über alles Sprechen zu können. Wenn Sie etwas bedrückt, teilen Sie das mit Ihrem Partner, ohne Angst, ihn damit "zu belasten". Auch über alltägliche Erlebnisse und Probleme sollte man sich austauschen. Wichtig dabei ist, nie allzu ernst zu sein und ein paar Witze oder "Insider" einzubauen, um zusammen mehr zu lachen und dadurch einander näherzukommen.
2. Berührungen
Intimität verbindet. Auch außerhalb des Schlafzimmers sollte man nicht darauf vergessen: Eine einfache Berührung, Hände halten, ihm über das Gesicht zu streichen, ein sanfter Kuss können die Funken wieder zum Sprühen bringen und tun einfach gut.
3. Abenteuerlust
Goldene Regel Nummer eins: Langeweile ist der ultimative Beziehungs-Killer. Wenn Sie sich dabei ertappen, wie jeder Tag dem anderen gleicht und die Beziehung Sie langsam langweilt, sollten Sie anfangen, gemeinsame Unternehmungen zu planen, die Sie wieder aus der Reserve locken.
4. Positiv denken
Auch wenn die Beziehungsflaute plötzlich alle negativen Eigenschaften größer erscheinen lässt, erinnern Sie sich zurück, warum Sie sich in Ihren Partner verliebt haben. Es gibt sicherlich noch viele Dinge, die Sie an Ihrem Partner schätzen - die nur etwas in Vergessenheit geraten sind.
5. Eigenes Leben
Besonders wichtig ist es, auch außerhalb der Beziehung kleine Rituale zu haben und nicht jede Minute gemeinsam verbringen zu müssen. Unabhängigkeit ist sehr anziehend - kümmern Sie sich um Ihre Bedürfnisse und Sie werden für Ihren Partner weniger "vorhersehbar" und somit interessanter sein.