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1. Welche Grundsätze hat die Homöopathie?

Der wichtigste lautet: „Ähnliches mit Ähnlichem heilen.“ Das heißt: Ein Heilmittel gilt als richtig, wenn es bei Gesunden ähnliche Symptome hervorruft wie die, an denen der Kranke leidet. „Wenn jemand zum Beispiel nicht schlafen kann, hilft ihm Coffea (Kaffee). Bei tränenden Augen kommt Allium cepa (Zwiebel) zum Einsatz“, erklärt die Wiener Allgemeinmedizinerin und Homöopathin Dr. Birgit Kapfinger-Bruckner.

2. Warum wirken die Mittel umso stärker, je mehr sie verdünnt worden sind?

Um Nebenwirkungen und Risiken der teilweise giftigen und gefährlichen Wirkstoffe (wie etwa die Tollkirsche) zu vermeiden, werden sie so lange verdünnt, bis der krankmachende Reiz in einen heilenden umschlägt. Diese „Potenzierung“ erfolgt schrittweise: D-Potenzen werden jeweils im Verhältnis 1:10, C-Potenzen 1:100 und Q-Potenzen 1:50.000 verdünnt. Ein Stoff wirkt umso stärker, je mehr er auf diese Weise verdünnt wird.

 

3. Das klingt unlogisch. Warum ist das so?

Obwohl die ursprüngliche Substanz kaum noch nachweisbar ist, sind die in ihr enthaltenen Informationen nach Meinung der Homöopathen nach wie vor vorhanden. Sie geben dem Körper des Kranken wichtige Impulse, um Selbstheilungsprozesse in Gang zu setzen. Man nennt das Regulationsmedizin.

4. Was sagt die Schul-medizin?

Wissenschaftler und Ärzte interessiert vor allem die Frage, ob Homöopathie wirksamer ist als ein Scheinmedikament (Placebo). Eine eindeutige Antwort darauf lässt sich trotz bislang Hunderter Studien nicht finden. Dennoch kann man sagen, dass mit Homöopathie viele (chronische) Krankheiten wirkungsvoll und nebenwirkungsarm behandelt werden können.

5. Wie findet der Homöopath das richtige Mittel?

Die Auswahl des jeweiligen Mittels richtet sich nicht allein nach den Symptomen des aktuellen Leidens, sondern auch nach der individuellen Verfassung oder den persönlichen Eigenarten des Patienten. Krankheit gilt als Störung, die den ganzen Menschen betrifft. „Speziell bei langwierigen Leiden oder tiefer liegenden Problemen verschreibt der Arzt nach ausführlicher Anamnese das passende Konstitutionsmittel. Dieses wird in höheren Potenzen verabreicht, ist ganz individuell auf den seelischen Zustand des Menschen abgestimmt und erfordert viel Erfahrung“, so Kapfinger-Bruckner.

 

6. Wann kann ich mich mit Homöopathie selbst
behandeln?

Bei leichten, akuten Beschwerden (siehe Kästen). Verwenden Sie dazu Globuli in niedrigen Potenzen wie D6 oder D12.

7. Was sind Globuli?

Imprägnierte Zuckerkügelchen (in Apotheken erhältlich). Homöopathische Arzneien gibt es aber auch in anderen Formen, zum Beispiel als Tabletten oder Tropfen.

8. Im Falle der Selbstmedikation: Wie nehme ich Homöopathika richtig ein?

Faustregel für die Dosierung: „Nehmen Sie zunächst drei Globuli eines Mittels. Dann sollten Sie die Wirkung abwarten. Hat das Mittel zunächst geholfen, und die gleichen Beschwerden kommen wieder, so ist es Zeit für einen neuen Impuls: Sie nehmen wieder drei Globuli. Das tun Sie so lange, bis Sie beschwerdefrei sind“, erklärt die Homöopathin. Wichtig: „Bessern sich die Beschwerden innerhalb der ersten Stunden nach der Einnahme nicht, haben Sie das falsche Mittel gewählt oder Ihre Beschwerden sind komplexer.

9. Muss man an Homöopathie glauben, damit sie wirkt?

Nein. „Sie wirkt trotzdem – etwa auch bei Säuglingen oder Tieren“, weiß Medizinerin Kapfinger-Bruckner. Die Homöopathie regt die Selbstheilungskräfte im Körper an und versucht, aus dem Gleichgewicht geratene Prozesse wieder ins rechte Lot zu rücken.

10. Wo finde ich ausgebildete Homöopathen in
Österreich?

Auf der Ärzteliste unter: www.homoeopathie.at

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