Lara Vadlau (22) startet am 10. August im olympischen Segelbewerb und gilt als heiße Favoritin für Gold.
Gut aufgelegt verabschiedeten sich Seglerin Lara Vadlau (22) und ihre Teampartnerin Jolanta Ogar (34) zu den Olympischen Spielen in Rio. Mit Berechtigung, denn der Kurs in Vadlaus 470er-Boot steht auf Sieg. Mit der polnisch-stämmigen Ogar bildet die junge Vadlau eine erfolgreiche Crew, Welt- und Europameistertitel inklusive. Was in dieser Karriere noch fehlt, ist olympisches Gold.
Interview. Das wollen die beiden nun holen, wie Vadlau im MADONNA-Talk betonte. Außerdem verriet die 22-Jährige, ob sie ihr hartes Training manchmal bereut, was eine perfekte Mitstreiterin ausmacht und wie sie überhaupt zum professionellen Segelsport gekommen ist.
Sie gehen als Welt- und Europameisterin in die olympischen Segelbewerbe. Wie geht es Ihnen vor dem Start?
Lara Vadlau: Seit ich diesen Sport betreibe, also schon mein Leben lang, ist es mein Ziel, Olympiasiegerin zu werden und eine olympische Medaille zu gewinnen. Das ist der Traum von jedem Sportler. Im Vorfeld haben wir gute Leistungen erbracht, was schön und nett war, aber jetzt geht’s um die Wurst (lacht).
Sie und Ihre Segelpartnerin Jolanta Ogar werden als Favoritinnen gehandelt. Ist das nicht ein enormer Druck ?
Lara Vadlau: Jolanta und ich sind das gewöhnt. Und ich denke mir, wenn’s läuft, dann läuft’s und wenn nicht, kann man’s auch nicht ändern. Aber ich weiß, wie viel Arbeit wir reingesteckt haben und dass wir nichts ausgelassen und hart trainiert haben.
Wie sahen die Trainingsvorbereitungen aus ?
Lara Vadlau: Die letzten drei Monate vor den Spielen waren wir in Rio und da hieß es eigentlich immer nur aufstehen, Krafttraining, Essen, Segeln, Essen, Segeln, Krafttraining, Schlafen. Von nichts kommt nichts.
Was begeistert Sie am Segeln?
Lara Vadlau: Ich habe schon viele verschiedene Sportarten ausgeübt – u. a. Skifahren, Motocross. Ich bin ein Adrenalinjunkie, aber letztlich gibt es nichts Cooleres als Segeln. Und es ist so viel mehr als nur im Bikini am Boot zu sitzen.
Wie kamen Sie zum Segeln auf Leistungsbasis?
Lara Vadlau: Dadurch, dass meine Eltern ein Boot am Wörthersee haben. Sie haben mich mitgenommen und anfangs war mir immer total langweilig. Aber einmal war Wind am See, was höchstens alle zehn Jahre vorkommt und plötzlich war ich begeistert. Bis dreizehn habe ich noch einiges Anderes nebenbei gemacht, aber ich erinnere mich genau, dass meine Mutter dann zu mir sagte: „Du weißt schon, dass du dich irgendwann für etwas entscheiden musst“. Das war dann der Moment.
Im Team mit der zehn Jahre älteren Jolanta Ogar haben Sie eine Segelpartnerin gefunden, mit der Sie viele Erfolge feiern konnten. Was zeichnet eine gute Partnerschaft am Boot aus?
Lara Vadlau: Der Segelpartner muss das wollen, was man selbst auch will. Er muss auch auf alles andere verzichten können und hart auf das Ziel hinarbeiten. Und man muss auch ein bisschen verrückt sein, sonst hält man es, denk ich, mit mir nicht aus (lacht).
Sie sind 22 Jahre alt, ein Alter, in dem andere gern Partys feiern und ihr Leben genießen. Ist es schwierig, manchmal zurückstecken zu müssen?
Lara Vadlau: Mit 17 hatte ich vielleicht das Bedürfnis nach diesen Dingen, aber meine Eltern haben mich so erzogen, dass sie mich nur unterstützen können, wenn ich 100 Prozent geben kann oder will. Da war es nicht wirklich schwer zu verzichten, weil ich ein Ziel vor Augen habe. Außerdem durfte ich im Gegenzug schon sehr viel erreichen.