Das Comeback der Ballerina

One-Woman-Show Karina Sarkissova

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Erfolgsstory. Sie polarisiert wie keine andere, doch die Frau im Tutu weiß genau, was sie will und auch wie sie es bekommt. Der MADONNA-Talk.

In letzter Zeit fiel Karina Sarkissova (29) mehr durch ihre mediale Omnipräsenz als ihre tänzerischen Qualitäten auf. Doch mit einem Vertrag an der Budapester Staatsoper und einem Soloprogramm im Theater Akzent (32 Fouettés ab 13. 6.) will sie sich jetzt als ambitionierte Künstlerin profilieren.


Quo vadis.
MADONNA traf die Primaballerina zu einem Gespräch über ihre Karrierepläne, die Beziehung zu ihrem Sohn Gabriel (11), der seit der Trennung bei ihrem Exmann Wolfgang lebt, und ihre neue, geheime Liebe.


Wie geht es Ihnen in Ihrer neuen beruflichen Heimat?
Karina Sarkissova:
Sehr gut. Mein Zuhause ist die Bühne, und wenn es einen Ort gibt, an dem ich als Tänzerin geschätzt werde – was in Budapest absolut der Fall ist –, dann ist das einer der herrlichsten Zustände, den man sich vorstellen kann. Ohne die Möglichkeit, mich künstlerisch zu entfalten, wäre ich höchst unglücklich. Das war zum Schluss leider in Wien der Fall, wo sich die Theaterdirektion an meiner medialen Präsenz gestört hat.


Könnten Sie sich vorstellen, wieder an die Wiener Staatsoper zurückzukehren?
Sarkissova:
Auf jeden Fall, ich schließe im Leben nie etwas aus. Wien ist meine Basis – mein Sohn ist hier, und die Stadt ist mein Zuhause. Aber als Künstler reist man viel, und natürlich will man versuchen, sich auch weltweit zu profilieren.


Die Rolle der Kitri in „Don Quichotte“, die sie momentan gerade tanzen, ist eine der anspruchsvollsten, die es für eine Solistin gibt. Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?
Sarkissova: Die Rolle ist wirklich eine enorme Herausforderung, da Don Quichotte neben Schwanensee das tänzerisch schwierigste Ballett überhaupt ist. Ich hatte pro Tag acht Stunden Training. Oft habe ich es danach nicht einmal nach Hause geschafft, sondern fand mich übermüdet in der Garderobe wieder, nachdem ich dort einfach eingeschlafen bin. Die Erschöpfung war so enorm, das ich manchmal lieber mit leerem Magen ins Bett gefallen bin, als noch an Essen zu denken. Doch ich bin sehr dankbar für meine Arbeit, denn wer kann schon jeden Tag trainieren und wird dafür auch noch bezahlt? Außerdem habe ich eine sehr hohe Schmerzgrenze, sowohl körperlich als auch gefühlsmäßig, und kämpfe unermüdlich für alles, was mir wichtig ist.


Apropos Schmerzgrenze. Wie fühlt man sich, wenn man als Frau auf einer Worst-Dressed-Liste landet?
Sarkissova:
Mode ist Geschmackssache, und die Hauptsache ist, dass ich mich in dem, was ich trage, selbst schön und wohlfühle. Ich stehe nun mal in der Öffentlichkeit, und somit ist es das gute Recht der Menschen, über mich zu urteilen. Aber mit der Zeit habe ich gelernt, diese Kommentare auszublenden. In erster Linie bin ich Künstlerin, und somit definiere ich mich nicht über derartige Meldungen.


Wie vereinbaren Sie Ihre Karriere mit der Erziehung Ihres Sohnes Gabriel?
Sarkissova:
Eigentlich leichter als gedacht. Ich bin jedes Wochenende in Wien und manchmal schaffe ich es auch, unter der Woche etwas mit ihm zu unternehmen. Außerdem ist er mit seinen elf Jahren gerade in einem Alter, in dem seine Freunde ohnehin viel interessanter sind als die lästige Mama. Aber im Allgemeinen führen wir eine sehr coole und aufgeklärte Beziehung.


Seit Ende 2011 sind Sie geschieden. Gibt es mittlerweile einen neuen Mann in Ihrem Leben?
Sarkissova
: Ja, aber ich möchte derzeit nicht viel über ihn preisgeben. Ich führe eine ebenbürtige und ruhige Beziehung, mit viel Respekt und Verständnis füreinander. Das macht mich sehr glücklich.

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