Ein Institut für Radioisotopenherstellung soll der Verursacher sein.
Der Verursacher von Spuren des radioaktiven Jods-131 in der Luft, gemessen in mehreren Ländern Europas, scheint gefunden zu sein, wie die IAEO und das Umweltministerium in Wien am Donnerstag berichteten. Es soll sich demnach um ein Institut für Radioisotopenherstellung für medizinische Zwecke und Forschung nahe Budapest handeln. Der Direktor der Firma zweifelte daran, für die Messerwerte in Europa verantwortlich zu sein.
Weitere Rätsel
Radioaktive Jod-131-Teilchen sind seit Jänner bei der Herstellung von Medizinprodukten freigesetzt worden, teilte die IAEA mit. Das gestand auch der Leiter des ungarischen Unternehmens, Jozsef Környei, gegenüber der ungarischen Nachrichtenagentur MTI ein. Seine Firma in dem Ort Csilleberc könnte allerdings nicht alleine die erhöhten Werte in einigen europäischen Ländern verursacht haben. Das sei aufgrund der Distanzen nicht möglich, betonte ein Direktor des Instituts, Mihaly Lakatos, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Diese Einschätzung unterschied sich von jener der IAEO.
Die erhöhten Werte lagen dem Firmenchef zufolge unter dem gesundheitsschädlichen Grenzwert. Im Sommer sei trotzdem die Produktion eingestellt und das Filtersystem erneuert worden. Doch auch nach dem Betriebsneustart im September wurden erhöhte Werte gemessen, sodass die Herstellung erneut gestoppt wurde.
Keine Gefahr
In einigen Luftsammelstationen im Osten und Norden Österreichs waren vor einigen Tagen geringste Mengen an radioaktivem Iod-131 festgestellt worden. Messungen in Wien haben aber seit Ende der vergangenen Woche keine nachweisbaren Werte mehr erbracht, erläuterte das für Strahlenschutz zuständige Umweltressort. "Somit besteht weiterhin keinerlei Gefahr für die österreichische Bevölkerung", hieß es.
Eine rechnerische Abschätzung der Dosis für die österreichische Bevölkerung aus den festgestellten Werten ergab maximal ein Nanosievert. Diese Menge entspricht einem 40.000stel der Dosis, die ein Mensch bei einem Transatlantikflug aufgrund der kosmischen Strahlung abbekommt. Auch die natürliche Hintergrundstrahlung, der jede Bürger in einer Stunde ausgesetzt ist, entspricht etwa dem Hundertfachen der kürzlich gemessenen Iod-131-Dosis, erläuterte das Ministerium.