Das Leben anders vorgestellt

Darum verlassen Flüchtlinge Europa

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Viele fühlen sich in ihren neuen Heimatländern nicht mehr wohl und wollen nach Hause.

Hunderttausende Flüchtlinge haben sich in den letzten Monaten auf den Weg nach Europa gemacht. Sie verließen ihre Heimat, um in Europa ein neues Leben aufzubauen. In Österreich oder Deutschland angekommen, sind viele allerdings enttäuscht und sehnen sich nach der alten Heimat. Doch warum?

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In einem Gespräch mit Focus-Online erzählt Rückkehr-Expertin Sylvia Glaser vom Münchner „Büro für Rückkehrhilfen“  über die Beweggründe.

Vor allem Afghanen wollen wieder zurück
Auffällig dabei: Hautpsächlich Afghanen sehnen sich nach ihrer Heimat. Vor allem ältere Migranten würden sich demnach schwertun ihre Verwandten und Freunde im Heimatland zurückzulassen. Die Familie spielt also eine große Rolle. Aber auch die Lebensumstände in den Flüchtlingsquartieren entsprechen oft nicht den Vorstellungen der Flüchtlinge. „Das ist nicht immer das, was sie sich vorgestellt haben“, erzählt die Expertin im Interview.

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Menschen haben schwere Schicksale hinter sich
Vielen der Neo-Europäer fällt es aber auch schwer, gezwungenermaßen wieder in ihre Heimatländer zurückzukehren, gibt Glaser zu verstehen. Das würde vor allem daran liegen, dass Menschen die schon länger in Deutschland gelebt haben, es schwer fällt in ihrer alten Heimat wieder Fuß zu fassen. „Das Land hat sich ja in der Zeit verändert: Nach fünf Jahren finden sie die Heimat natürlich nicht mehr so vor, wie sie sie verlassen haben. Wer erst ein paar Wochen oder Monate in Deutschland gelebt hat, für den ist es leichter, zurückzugehen.“, erklärt Glaser.

Oft haben die Flüchtlinge schwere Schicksalsschläge hinter sich, erzählt sie. Diese lassen auch die Expertin nicht kalt erklärt sie dem Focus: „Und auch, wenn ein Rückkehrberater einmal sehr große Bedenken hat, muss er die Entscheidung des Klienten respektieren, ins Heimatland zurückzukehren.“

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