Großeinsatz

Ölfilm: Donau-Schifffahrt freigegeben

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Die Ölsperren an den Seitenarmen bleiben aber noch weiter aufrecht.

Nach dem Austritt von Diesel aus einem Ausflugsschiff auf der Donau im Bezirk Tulln in Niederösterreich ist am Mittwochvormittag der Verkehr von Greifenstein bis Wien-Freudenau vorübergehend eingestellt worden. Erst um 15.45 Uhr wurde die Schifffahrt wieder freigegeben.

Ölsperren bleiben
Die Ölsperren werden noch zwei, drei Tage liegen bleiben, von Wien aus werde die Situation noch weiter beobachtet, hieß es seitens des Landesfeuerkommandos. Das an den Einläufen - etwa beim Durchstich in Kritzendorf (Klosterneuburg) - eingefangene Öl wurde und wird mit Bindemitteln bekämpft. Umweltgefährdung bestehe nicht.

Nach Feuerwehrangaben hatte sich ein etwa acht Kilometer langer und bis zu 30 Meter breiter Ölfilm an der rechten Stromseite gebildet. Zur Erkundung der Lage war auch ein Hubschrauber des Innenministeriums in der Luft.

"Größere Menge Diesel"
Die Feuerwehr sprach davon, dass es sich um eine "größere Menge" Diesel gehandelt habe, die ausgetreten sei. Wie viel genau, sei nicht zu sagen. Ölsperren seien errichtet worden. Angeblich bestand keine Umweltgefährdung.

Der Zwischenfall war am späten Dienstagabend bemerkt worden, berichtete der Tullner Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Thallauer. Der Wirt eines Gasthauses an der Donau in St. Andrä-Wördern habe Anzeige erstattet. Den Erhebungen zufolge war auf dem Ausflugsschiff "Fidelio", das unter Schweizer Flagge verkehre, Diesel vom Haupt- in den Tagestank umgepumpt worden. Dabei gebe es eine Überfüllsicherung, die jedoch offensichtlich defekt gewesen sei, erläuterte Thallauer. Es sei weitergepumpt worden und daher eine vorerst unbekannte Menge an Treibstoff ausgetreten. Der Kapitän soll nichts bemerkt haben. Die "Fidelio" war stromabwärts unterwegs.

170 Mann im Einsatz
Die vorübergehende Einstellung der Schifffahrt im Abschnitt Greifenstein-Freudenau sei im Zusammenhang mit der Ölbekämpfung notwendig, hieß es seitens des NÖ Landesfeuerwehrkommandos. Zur Sicherung von Trinkwasserbrunnen wurde beim Durchstich in Kritzendorf in der Gemeinde Klosterneuburg eine Ölsperre errichtet und in der Folge auch noch verstärkt. Bis zum Nachmittag wurden sämtliche Zuflüsse und Seitenarme der Donau im Bezirk Wien-Umgebung derart geschlossen, teilte die Landeswarnzentrale mit. Für den Bezirk Bruck a.d. Leitha wurde diese Maßnahme angedacht.

Die Landeswarnzentrale berichtete von einem etwa 500 Meter langen Ölfilm im Staubereich und etwa 7,5 Kilometer unterhalb des Kraftwerks Greifenstein. Neben elf niederösterreichischen Feuerwehren stand auch die Berufsfeuerwehr Wien im Einsatz. Insgesamt waren 170 Mann aufgeboten.

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