Hochzeit mit Köchin

Ein Pfarrer mit Trauschein

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Pfarrer Johann Fent (74) brach aus strengen Kirchenregeln aus und heiratete. 

Niemand wusste, ja ahnte was davon – umso größer ist jetzt die Überraschung. Johann Fent (74), beliebter Pfarrer von Kapelln bei St. Pölten, hatte geheiratet. Ganz still und heimlich schon am 24. Juli 2009 in einem Standesamt in Wien. Die glückliche Ehefrau ist – wie wir es aus abgedroschenen und belächelten Heimatschnulzen kennen – die Pfarrersköchin. Erst vor wenigen Tagen ist die heimliche Heirat aufgeflogen. Und Fent – die Amtskirche ist da wenig romantisch – hat jetzt die Konsequenzen zu ziehen. Aus seinem Salesianer-Orden wurde er bereits ausgeschlossen, heute folgt die schriftliche "Kündigung“ durch den St. Pöltner Bischof Klaus Küng.

Eiliger Rundruf
Wo sich die undichte Stelle – durch die der klandestine Ehebund schließlich aufflog – verbirgt, ist noch nicht geklärt. Selbst im kleinen Ort Kapelln, nur wenige Kilometer von St. Pölten entfernt, weiß man nichts. Das Küng-Büro wollte den Bürgermeister, den Pfarrgemeinderat und die Gläubigen erst bei der morgigen Sonntagsmesse von der Pfarrers-Verfehlung schonend informieren. Doch die Geschichte flog zu früh auf. Gestern Nachmittag glühten deswegen die bischöflichen Telefone. Mit hektischen Rundrufen wurden die wichtigsten Kapellner durch das Bischofs-Sekretariat über den "priesterlichen Fehltritt“ informiert.

Abberufen
Johann Fent darf ab sofort seinen priesterlichen Dienst nicht mehr ausüben, er hat die Pfarre Kapelln bereits verlassen. Sein Salesianer-Orden hat ihm aber Hilfe "bei der Umgestaltung seiner Lebenssituation“ zugesagt. Johann Fent wurde 1936 in Niederfladnitz im Waldviertel geboren und empfing 1965 die Priesterweihe. Er arbeitete als Erzieher in einem Linzer Lehrlingsheim, war Religionslehrer in Wien Inzersdorf, arbeitete bis ins Jahr 2000 als Pfarrer in Wien Alt-Erlaa. Seit 2001 leitete er die Pfarre in Kapelln.

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