Traurige Bilanz

Fast nur Männer - Motorradsaison forderte heuer 77 Todesopfer

Neun von zehn Todesopfern sind Männer - und 88 Prozent der tödlichen motorisierten Zweirad-Unfälle sind selbst verschuldet.


Wien. In der Motorradsaison 2025 sind bis einschließlich 10. November in Österreich 77 Motorradfahrer sowie am Sozius Mitfahrende bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Damit bleibt die Zahl der tödlichen Motorradunfälle ähnlich hoch wie im Jahr davor (82 Tote). Nach Angaben des ÖAMTC machen Biker und ihre Beifahrer mittlerweile ein Viertel (25 Prozent) aller Verkehrstoten aus. Das Durchschnittsalter der Verunglückten beträgt 46 Jahre, neun von zehn sind Männer.

Niederösterreich besonders gefährliches Pflaster

Die meisten tödlichen Unfälle ereigneten sich in Niederösterreich (20), gefolgt von der Steiermark (15), Kärnten (13), Tirol (10), Oberösterreich (9), Salzburg (4) sowie Vorarlberg und Wien (je 3). Im Burgenland wurden keine tödlichen Motorradunfälle verzeichnet.

Horror-Unfall mit Motorrad auf Tiroler Straße bei Thaur.
© zoom.tirol

Fehleinschätzung und fehlendes Können

Die Analyse zeigt, dass die Zahl der Motorradunfälle an Kreuzungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten um rund ein Fünftel zurückging. Gestiegen ist dagegen die Zahl der Alleinunfälle und Crashs im Richtungsverkehr - etwa beim Überholen - und zwar jeweils um mehr als 50 Prozent. 88 Prozent der tödlichen Motorradunfälle wurden laut ÖAMTC von den Lenkenden selbst verursacht. Als Hauptursachen nennt Experte Robert Kolerovic Fehleinschätzungen des eigenen Fahrkönnens, zu hohe Risikobereitschaft und nicht angepasstes Tempo. Besonders gefährdet seien Wiedereinsteiger und Biker mit wenig Routine.

Langfristig betrachtet ist die absolute Zahl zwar leicht rückläufig - der höchste Jahreswert war 2000 mit 112 Tote; 2024 gab es 83 Todesopfer - ihr Anteil an allen Verkehrstoten ist jedoch von sieben Prozent (1995) auf fast 25 Prozent gestiegen. Während die Zahl der Verkehrstoten bei anderen Mobilitätsformen sinkt, stagniert sie im Motorradbereich. Technische Entwicklungen können laut ÖAMTC nur begrenzt zur Sicherheit beitragen, da Motorradfahrende im Vergleich zum Pkw etwa keine schützende Karosserie haben. Umso notwendiger seien laut dem Club daher Aufklärungsarbeit, Fahrsicherheitstrainings, Überwachung sowie eine moderne und Fehler verzeihende Infrastruktur, um die Sicherheit für Motorradfahrende zu erhöhen. Empfehlenswert seien auch regelmäßige Fahrtechniktrainings, um Notmanöver zu beherrschen und die eigene Reaktionsfähigkeit zu verbessern.

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