Rätsel gelöst

In Wien gesichteter Killer war nur ein Illegaler

Ein dem flüchtigen Täter von Maria Alm verdächtig ähnlich sehender Mann wurde Montagfrüh in Favoriten festgenommen. Und sorgte damit kurz für Verwirrung, dass der echte Killer geschnappt worden wäre.

Wien. Ein Mann mit roter Hose und dunkler Jacke wurde vor einem großen Hotel in Favoriten die Stufen hinab abgeführt, mehrere Polizisten umkreisten den Verhafteten.

Anrainer mit gezückten Handykameras fragten sich umgehend, ob es sich bei dem Glatzkopf um den mutmaßlichen Mörder von Jenny (34), den Ungarn Krisztian Papp, handeln könnte. Die Ähnlichkeit zu dem Gesuchten war frappierend: korpulente Statur, Dreitages-Bart und eben das kahle Haupt.

Obwohl die Polizei zu keinem Zeitpunkt bestätigte, dass der Mann in 10. Bezirk der gesuchte Kopfschuss-Killer sein könnte, gingen die Spekulationen darüber viral: Demnach sah für viele danach aus, als ob sich der Gesuchte mit einem Zwischenstopp in der Bundeshauptstadt in seine Heimat nach Ungarn absetzen wollte. Wien ist vom Tatort mit dem Auto rund 2,5 Stunden entfernt.

Christian Papp

Der echte gesuchte Verdächtige Krisztian Papp.

© LPD

Montagnachmittag gab die Wiener Exekutive dann bekannt, dass es sich bei dem in der Arsenalstraße festgenommenen Mann tatsächlich nicht um den gesuchten Killer der deutschen Kellnerin Jenny Z. in Maria Alm handelt - sondern dass Bezirkskräfte einen illegal Bundesgebiet aufhältigen Mann die Handschellen angelegt und im Zuge einer Amtshandlung weggebracht hätten.

Der wahre Killer ist also noch flüchtig - er könnte weiterhin bewaffnet sein, Vorsicht ist geboten!

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