Flick-Leiche

Ermittlungen gegen Anwalt wegen Erpressung

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Der Nürnberger Anwalt wollte angeblich für einen anonymen Mandanten verhandeln. Der Sarg des Milliardäs Flick wurde Anfang Dezember entführt.

Im Fall der gestohlenen Leiche des Multimilliardärs Friedrich Karl Flick ermittelt die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft gegen einen Nürnberger Anwalt wegen versuchter Erpressung. Die Familie Flick hatte gegen den Juristen Strafanzeige stellen lassen.

100.000 Euro Belohnung
Der Anwalt hatte sich bei der Stiftung der Familie gemeldet und - angeblich im Auftrag eines anonymen Mandanten - über die Rückgabe des Sargs mit den Überresten Flicks gegen 100.000 Euro Belohnung verhandelt. Angeblich hatte er mit Hilfe einer Wahrsagerin die Leiche finden wollen, hieß es später, als die Flicks Anzeige erstattet hatten.

Vernehmungen angesetzt
"Die Geschichte ist schon sehr merkwürdig, zumal diese Hellseherin bis heute unbekannt geblieben ist", sagte Staatsanwalt Johannes Mocken. Der Anwalt werde bald als Beschuldigter vernommen. In Düsseldorf ist die Flick-Privatstiftung ansässig. Der Sarg mit der Leiche des deutsch-österreichischen Unternehmers war Mitte November von einem Friedhof in Österreich gestohlen worden.

Sarg entführt
Der Nürnberger Anwalt hatte sich am 8. Dezember bei den Flicks gemeldet, wenige Tage nachdem die Familie 100.000 Euro Belohnung für Hinweise zum Verschwinden der Leiche ausgelobt hatte. Die Düsseldorfer Ermittler arbeiten mit der Polizei in Nürnberg und Österreich zusammen und hoffen auch, im Zuge der Ermittlungen die Leiche des einst reichsten Deutschen wiederzufinden. Friedrich Karl Flick, der frühere Chef des Flick-Konzerns, war am 5. Oktober 2006 im Alter von 79 Jahren gestorben.

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