1.000 Mitarbeiter fehlen

Mega-Chaos auf Flughäfen

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Die Gewerkschaft warnt: Trotz Gegenmaßnahmen kommt es zu Verzögerungen.

Wien. In zwei Wochen beginnen die Sommerferien. Das Reisefieber steigt, aber auch das Zittern um die Flüge. Einen Vorgeschmack auf das drohende Chaos bot das Pfingst-Wochenende. Tausende Passagiere blieben in Europa gestrandet. Easyjet, British Airways, KLM und der Veranstalter TUI strichen Flüge aus Personlanot.

Im Sommer wird es schlimmer: Die AUA-Mutter Lufthansa strich für Juli 900 Flüge. Easyjet cancelte 1.000 Take-offs.

Beruhigung? Die heimischen Akteure beschwichtigen. Der Flughafen Wien gibt sich gut „vorbereitet“. Es wurden 100 Leute aufgenommen, man stocke weiter auf, heißt es. Auch die AUA hat 150 neue Flugbegleiter. Eine Sprecherin zu ÖSTERREICH: „Aus aktueller Sicht kann der Flugplan durchgeführt werden, aber man kann Einzelstreichungen nicht vermeiden.“

Alarm! Daniel Liebhart, zuständig für Luftfahrt bei der Gewerkschaft vida, warnt: „Wir werden, wenn überhaupt, nur mit Ach und Krach über den Sommer kommen.“

„Chaos“. Laut Analyse der Gewerkschaft fehlen der Branche bis zu 1.000 Mitarbeiter für einen reibungs­losen Sommer. Liebhart – selbst Fluglotse – sagt zu ­ÖSTERERICH: „Das Chaos droht wegen fehlender Sicherheitsdienste und Abfertiger – dann kann aus Personalmangel kein Gepäck abgefertigt werden.“ Nächstes Ärgernis: Es fehlen Fluglotsen, „das wird weitere Verzögerungen verursachen“.

Der Tipp des Experten: Heuer wirklich zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Denn im schlimmsten Fall gibt es Verzögerungen beim Security-Check, beim Abflug sowie bei der Zustellung des Gepäcks am Ziel – und das ganze wieder beim Rückflug.

"Stundenlange Wartezeiten vor der Security-Kontrolle"

Daniel Liebhart ist Fluglotse und auch bei der Gewerkschaft vida aktiv.

ÖSTERREICH: 1.000 Mitarbeiter fehlen in der Flugbranche, was geschieht deswegen im schlimmsten Fall?

Daniel Liebhart: Wir sehen es auf anderen Flughäfen: Es gibt stundenlange Wartezeiten vor der Security, das Gepäck wird verzögert geliefert und der Luftraum kann nur eingeschränkt genutzt werden.

ÖSTERREICH: Müssen wir auch in Österreich mit solchen Szenen rechnen?

Liebhart: Beim Personal ist der Flughafen Wien besser aufgestellt. Wo man schon damit rechnen muss: wenn man im Flieger sitzt, muss man eventuell viel Geduld aufbringen, weil die Lufträume voll sind, weil alle auf Urlaub fliegen wollen – da kommt es zu Verspätungen.

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