Täter und Opfer – beides Afghanen (17) – hatten unterschiedliche Meinungen zur Heimat.
Die beiden Flüchtlinge waren Klassenkameraden einer Übergangsklasse in der HAK Liezen. Der jetzt am Landesgericht Leoben Angeklagte hielt im April ein Referat über die unterschiedlichen Volksgruppen in Afghanistan – einem Landsmann passte das offenbar nicht. Vor dem Schulgebäude eskalierte die Auseinandersetzung, ein Obstmesser wurde gezückt und dem Opfer in den Hinterkopf gerammt.
Identitäten
Vor dem Richter spricht der Verdächtige von Notwehr. Seine Vorgeschichte ist aber fragwürdig: Auf Handyfotos posiert er stolz mit Waffen, obwohl er meint, von den Taliban gezwungen worden zu sein. Aus Dänemark, wo er drei Identitäten hatte, wurde er abgeschoben. Auch sein Alter ist ungewiss. Der Prozess wurde auf 9. Oktober vertagt. Auch ein Psychiater soll zugezogen werden.