Baby aus Fenster

Baby-Mörder war vom Krieg traumatisiert

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Die Tochter starb nach dem Sturz aus dem Fenster. Der Verdächtige dürfte auch die Frau geschlagen haben.

Ganz Ybbs ist geschockt: In der Nacht auf Freitag hat ein 22-jähriger Tschetschene seine erst 21 Monate alte Tochter aus dem Fenster des Kinderzimmers seiner Wohnung im zweiten Stock geworfen. Die kleine Hava erlitt dabei so schwere Verletzungen, das sie wenig später starb.

Der Asylwerber - er war polizeilich nicht auffällig, aber offenbar vom Krieg in Tschetschenien psychisch und physisch schwer geschädigt, gestand. Er habe die kleine Hava von Anfang an nicht gewollt.

Auch habe sich die 18-jährige Kindesmutter geweigert, sich dem Verdächtigen unterzuordnen, meinte der Verdächtige bei der Einvernahme. Es sei vor der Tat zu einem Streit zwischen dem Paar gekommen, dabei habe die Frau angemerkt, sich von dem 22-Jährigen trennen zu wollen. Dann kam es zu der schrecklichen Tat. Die kleine Hava fiel 8,70 Meter zu Boden und erlitt dabei schwerste Kopfverletzungen. Das Kind starb während des Transports in ein Linzer Krankenhaus.

Mutter schrie um Hilfe
Danach habe die 18-Jährige um Hilfe geschrien. Nachbarn hätten in der Folge die Türe zu der Wohnung des Verdächtigen eingetreten. Die ebenfalls aus Tschetschenien stammenden Personen dürften den 22-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten haben. Der Verdächtige ließ sich laut Exekutive "widerstandslos festnehmen".

Der 22-Jährige gab laut Polizei an, seine Tochter mit Tötungsabsicht aus dem Fenster geworfen zu haben. Er wurde in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert. Vor der Tat am Donnerstag seien bei der Polizei keine Auffälligkeiten bekanntgewesen. Der 22-Jährige dürfte jedoch seine 18-jährige Partnerin mehrmals geschlagen haben. Dies habe der Verdächtige in den Einvernahmen mitgeteilt, so Oberst Ernst Schuch vom Landeskriminalamt Niederösterreich (LK NÖ) zur APA am Freitag.

Die Mutter des toten Mädchens stand am Freitag weiter in Behandlung, sie erlitt einen schweren Schock und konnte noch nicht befragt werden, so Schuch. Wann dies der Fall sei, stand noch nicht fest. Diesbezüglich müsse erst grünes Licht von den zuständigen Ärzten gegeben werden.

Immer wieder Streit
Es habe offenbar immer wieder Streitigkeiten zwischen dem Paar gegeben. Die Nachbarn hätten jedoch "vermittelt" und auf den 22-Jährigen beziehungsweise die vier Jahre jüngere Frau "eingewirkt", so Schuch. Das Paar war erst vor rund einem Monat nach Ybbs gekommen, davor hätten die beiden in Maria Enzersdorf gewohnt. Auch aus dem Bezirk Möding sei aber hinsichtlich Auffälligkeiten "nichts bekannt", meinte Schuch.

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