Drama bei Pfadis

Bub (11) stürzte 150 Meter ab

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Drama um zwei Brüder bei einem Pfadfinder-Winterlager im Bezirk Scheibbs.

Erst wenige Stunden zuvor hatte die Gruppe der Katholischen Pfadfinderschaft Europas auf der Rothensteinalm ihre Zelte aufgestellt. Dabei sollen die Betreuer den 13 Wölflingen und Jungwölfen im Alter von 11 bis 16 Jahren ausdrücklich verboten haben, sich über die Umzäunung der Alm hinauszuwagen.

Baumkronen bremsten Sturz in die Tiefe ab
Doch schon beim ersten Geländespiel am Nachmittag passierte das Unglück: Der 11-jährige Johannes F. aus Vorderweißenbach im Mühlviertel kletterte trotz der Warnungen über den Zaun und rutschte danach aus. Dabei fiel der äußerst sportliche Hauptschüler 150 Meter in die Tiefe, der Sturz ins unwegsame Gelände wurde am Ende durch Baumkronen gebremst, sodass der Bub überhaupt noch eine Überlebenschance hat.

Josef, der 16-jährige Bruder des abgestürzten Buben, musste tatenlos und kreidebleich zusehen; wobei sich auch die Bergung von Johannes als äußerst schwierig erwies.

Kopfverletzungen und drei Stunden Not-OP
Mittels einer Gebirgstrage wurde der lebensgefährlich Verletzte über eine steile Böschung auf eine Forststraße gebracht. Dort wartete bereits ein Rettungswagen, mit dem der Bub zum Hubschrauber transportiert wurde. Dann wurde er ins AKH nach Linz geflogen. Laut Ärzten hat der Spross einer gläubigen Familie schwerste Kopfverletzungen erlitten, er wurde drei Stunden notoperiert und befindet sich derzeit noch im künstlichen Tiefschlaf.

Derweil ermittelt die Polizei auch wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht gegen die Verantwortlichen der Katholischen Pfadfinderschaft Europas (KPE) – die aufgrund ihrer konservativen Ausrichtung und strengen Erziehungsmethoden nicht unumstritten ist.

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