Aus dem Vermisstenfall wird ein Rosenkrieg, der Vater hat sich mit der Kleinen auf die Philippinen abgesetzt, für die Mutter geht nun der Kampf um ihre Tochter los.
Sieben Wochen hat die Linzerin Marie A. nun schon ihre Tochter nicht mehr gesehen. Zuerst musste sie befürchten, dass etwas ganz Schreckliches passiert war: Die Polizei fand das Auto ihres Ehemanns Claudius A. (51), von dem sie sich scheiden lassen wollte, beim Hafenbecken. Erst als Zeugen gesucht wurden, meldete sich der Stiefvater des vermissten Claudius, der dem Stiefsohn zwei Flugtickets nach Manila gekauft hatte. Als die Polizei amtlich feststellte, dass der Vater samt fünfjähriger Tochter – für die er das gemeinsame Sorgerecht hat – wirklich auf den Philippinen ist, wurden die Ermittlungen eingestellt: Es liegt keine Straftat vor.
Behörden
Für Marie A. ist diese Entscheidung völlig
unverständlich. Sie muss jetzt die Scheidung einreichen und das alleinige
Sorgerecht beantragen. Bis ein entsprechender Rechtsspruch erfolgt, könnten
Monate vergehen – bis die Linzerin ihre Tochter wieder in die Arme nehmen
kann. Marie A. bekommt jetzt Unterstützung von Sozialarbeitern. Weil der
Mann vor der Flucht die Wohnung auflöste, ist die Frau, die noch ein kleines
Kind hat, obdachlos und im Mutter-Kind-Heim.