Rassismus-Vorwurf

Schweinefleisch-Schild: Jetzt spricht Wirt

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"Ich hätte mein Hirnkastl einschalten müssen" - so bedauert der k.u.k.-Wirt Max Hofbauer gegenüber oe24 einen Spruch, den er auf die Gasthaustafel des Hofbeisls zu Ischl geschrieben hatte und der in den sozialen Medien viral ging.

OÖ. "Menschen, die Schweinefleisch essen, neigen statistisch gesehen weniger häufig dazu, sich und andere in die Luft zu sprengen", schrieb der Wirt auf das Schild vor sein Lokal im Salzkammergut. Nachdem ihm dafür Islamfeindlichkeit und Rassismus vorgeworfen wurde - Schulklassen kündigten sogar an, vor dem k.u.k Hofbeisl zu demonstrieren - hat sich dafür offiziell entschuldigt. 

Schweinefleisch-Schild
© Facebook
× Schweinefleisch-Schild

Auf der Facebook-Seite seines Betriebes, den der Gastronom (Bild oben, 2.v.l., mit seinem Team) seit 1988 mit ansonsten viel Geschick führt, schreibt er jetzt: "Ich habe einen Spruch aus dem Internet genommen und öffentlich auf unsere Tafel vor unserem Lokal geschrieben. Es handelt sich zwar um Satire, leider kann der Spruch aber als feindlich gegenüber Religionen angesehen werden, was mir nachträglich klar geworden ist. Es war niemals meine Absicht, irgendjemanden zu diffamieren oder zu verletzen!"

Gegenüber oe24 setzt der zerknirschte Wirt nach: Zehn Stunden lang sei die Tafel vor dem Lokal gestanden. Dann habe er, sofort, "als mich ein Passant darauf hinwies, erkannt, dass ich, bevor ich diesen Spruch gedankenlos wiedergebe, mein Hirnkastl hätte einschalten müssen. Ich entschuldige mich in aller Form! Es tut mir sehr leid, wenn ich mit meiner Gedankenlosigkeit jemanden verletzt habe."

Wirbel in kommender Kulturhauptstadt

Zum Hintergrund: Jede Woche wechselt der Spruch auf der Tafel vor dem Traditionsbeisl. Max Hofbauer: "Dabei suche ich immer nach Inspiration auf Plattformen und schreib das dann schnell, schnell neben der Arbeit und immer unter dem Aspekt der Satire. In diesem Fall ist das voll danebengegangen."

Er habe auch drei muslimische Mitarbeiter, bei denen er sich ganz besonders entschuldigt habe. Auch ein klärendes Gespräch mit der Bürgermeisterin habe es gegeben – immerhin ist Bad Ischl kommendes Jahr Kulturhauptstadt.

   

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