Verjüngungskur

ORF1 benennt sich in "ORF eins" um

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Damit will man sich am Küniglberg noch mehr von ORF2 unterscheiden.

Die programmliche Differenzierung von ORF 1 und ORF 2 wird nun auch auf optischer Ebene deutlich gemacht. Ab 8. Jänner wird der erste Kanal auf "ORF eins" umbenannt und bekommt ein umfangreiches "Refreshment" verpasst, wie der neue ORF-Artdirektor Michael Hajek am Montag ankündigte. Mit Blick auf die Zielgruppe "jung, gutverdienend, international und urban" wurde das Erscheinungsbild des "Ersten" kräftig umgekrempelt. ORF 2 soll vorerst unberührt bleiben, allerdings werde wohl in einem Jahr ebenfalls eine Adaption vorgenommen, wie Hajek sagte.

"Refreshment"
Der Artdirektor, der am 1. Oktober von RTL zum ORF gewechselt ist, sprach dezidiert von einem "Refreshment", nicht von einem "Relaunch": Die starke Differenzierung zu ORF 2 sei "ein klarer Auftrag" der Arbeitsgruppe zur Reform von ORF 1, der noch stärker zum jungen Sender umgebaut werden soll. "ORF 2 wird  auch in Zukunft bei der Ziffer bleiben, ORF eins wird im Gegensatz dazu ausgeschrieben werden", sagte Hajek. Die ausgeschriebene Ziffer habe "das Image des unkonventionelleren Zugangs".

Schlichtes Design

Die optische Sendersprache verzichtet künftig auf herumfliegende 3D-Effekte und setzt auf ein sehr schlichtes Design, das modern wirkt und neben der Ästhetik auch die Funktionalität im Auge hat. So werden Uhrzeit und Tag bei Programmankündigungen als zentrales grafisches Element ins Bild gerückt. "Navigation ist sehr wesentlich und eigentlich wesentlicher als früher", so Hajek. Die verwendete Schriftart "Gotham" ist ebenfalls sehr jung und leitet sich von den Beschilderungen der öffentlichen Gebäude in New York her. Als Grundfarbe für die Corporate Identity dient "petrol", eine Mischung aus grün und blau.

Daneben habe man für ORF eins eine neue Audiosprache entwickelt, sagte Hajek. Diese beschreibt er als " sehr zurückgenommen, fast loungig". Zentrales Motiv ist der "Dreiklang", dem die gesprochene "Eins" folgt. Neu ist auch, dass das Ecklogo - weiter monochrom gehalten - von ORF eins nach links oben wandert. ORF 2 bleibt weiter auf der rechten Seite, wird aber ebenfalls etwas verkleinert.

 Stichwort Orientierung
Hajek plädiert für ein stärkeres Branding der einzelnen Wochentage. Man habe derzeit schon sehr erfolgreich Serienmontag und die Donnerstagnacht eingeführt. Konsequent zu Ende gedacht sei es natürlich erstrebenswert, alle sieben Tage der Woche auf ORF zu branden und mit bestimmten Persönlichkeiten zu versehen, sagte er. Probleme für diese Pläne machen unter anderem die Sportübertragungen, vor allem an Mittwoch und Samstag.

   Geprägt wird das Senderimage nicht zuletzt von den Gesichtern, die vor der Kamera zu sehen sind. Man habe "insgesamt rund 30 Personen identifiziert, die für ORF eins stehen", sagte Hajek. Diese werden in sogenannten "Identities", also Kurzclips, die beispielsweise zwischen Werbung und Programm geschalten werden, zu sehen sein. ORF eins-Personalities, mit denen bereits Clips gedreht wurden, sind etwa "ZiB"-Mann Roman Rafreider, Sportmoderator Rainer Pariasek, Stermann und Grissemann, aber auch Doris Golpashin, deren offizieller Arbeitgeber bis auf weiteres eigentlich noch Puls 4 ist.
 

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