Fall Kampusch

Sonderkommission traf am Tatort zusammen

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Nach Abschluss der biologischen Spurensuche in dem Haus in Strasshof (Bezirk Gänserndorf), in dem Wolfgang Priklopil Natascha Kampusch achteinhalb Jahre festgehalten hatte, hat sich Freitag die Sonderkommission zur Begehung des Tatortes eingefunden.

An der Begehung nahm neben Untersuchungsrichter Christian Gneist und Staatsanwalt Hans-Peter Kronawetter auch ein Rechtsvertreter von Natascha Kampusch teil - aber weder sie selbst noch andere Zeugen, so Generalmajor Gerhard Lang vom Bundeskriminalamt (BK). Nach seinen Worten gebe es noch jede Menge Tatortarbeiten. Wie lange diese noch dauern werden, sei nicht abschätzbar. Weiter gehe die Spurensuche nach etwaigen Hohlräumen, Taucher des BK werden den Schacht auf dem Grundstück unter die Lupe nehmen. Wenn nötig, werden auch Hunde eingesetzt. Auf die Frage von Journalisten, ob noch ein zweites Mädchen im Haus vermutet werde, hieß es, es sei nichts auszuschließen.

Natascha weiter befragt
Natascha Kampusch zeige sich sehr kooperativ, betonte Lang das gute Gesprächsklima. Mit Rücksicht auf ihren Zustand würden die Befragungen immer nur kurz dauern. Am Donnerstag sprachen die Ermittler mit der 18-Jährigen rund zwei Stunden - mit Unterbrechungen. An diesen Treffen nehmen auch Kampuschs Betreuer und ihr Anwalt teil.

"Sie erzählt, was sie für wichtig hält", sagte Lang zum Charakter der Gespräche. Daneben tauchen immer wieder durch Ermittlungen und Zeugenaussagen neue Fragen auf, welche die Ermittler an das Entführungsopfer richten. Eines der zentralen Themen dabei: War Wolfgang Priklopil ein Einzeltäter oder hatte er einen Komplizen? Neue Erkenntnisse gibt es Lang zufolge dazu nicht. Das bedeutet, die Ermittler haben derzeit keine Hinweise auf einen zweiten Entführer.

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