Drei eklatante Fälle zeigen, wie Millionen Euro an Sozialleistungen erschlichen werden.
Die Task Force „Sozialversicherungsbetrug“ – eine vor zwei Jahren gegründete Sondereinheit im Bundeskriminalamt – hat allein im vergangenen Jahr 2.255 Fälle von Missbrauch staatlicher Unterstützungsgelder aufgedeckt – ÖSTERREICH berichtete. Wie dreist die Abzocker dabei vorgehen, zeigen drei hanebüchene Fälle, die aufgeflogen sind.
Fall 1: 2009 beantragte eine Bosnierin im Beisein ihrer Mutter für diese bei der Pensionsversicherungsanstalt eine Ausgleichszulage. Die Mutter lebte zu diesem Zeitpunkt längst wieder in Bosnien. Der Anspruch auf Ausgleichszulage würde nur bestehen, wenn die Mutter tatsächlich im Inland wohnen würde. Damit das Geld ausgezahlt werden konnte, wurde eigens ein inländisches Bankkonto eingerichtet. In elf Jahren kassierte die Tochter so über 100.000 Euro.
Fall 2: Ein Salzburger gab gegenüber der Pensionsversicherungsanstalt an, einen gemeinsamen Haushalt mit seiner Ehegattin zu führen, welche jedoch tatsächlich im Ausland wohnte. Dadurch wurde der Anspruch auf einen erhöhten Richtsatz vorgetäuscht. Selbst als die Gattin 2018 starb, wurde dies verschwiegen verschwiegen. Der Schaden: 30.000 Euro.
Fall 3: Ein Syrer stellte unter falschen Daten in Österreich einen Asylantrag, obwohl er schon seit 1996 als anerkannter Flüchtling in Deutschland lebte. In Wien wurde er medizinisch behandelt (22.500 €) und kassierte Mindestsicherung. Der Gesamtschaden: 37.000 Euro.