Obersteiermark

Lawine tötet 2 Skifahrer bei Murau

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Zwei Skitourengeher wurden nach einer Lawine im Bezirk Murau (Obersteiermark) vermisst: Jetzt ist es gewiss: Beide sind tot.

Sechs Tourengeher sind am Montag im Bezirk Murau in der Obersteiermark von einem Schneebrett erfasst und mitgerissen worden. Während sich vier Personen selbst befreien konnten, kam für zwei Männer aus dem Raum Linz - 77 und 69 Jahre alt - jede Hilfe zu spät. Eine Frau erlitt leichte Verletzungen.

Die Lawine war schon zur Mittagszeit im Rantenbachtal am Fuße des Gamsleitecks (2.490 Meter) abgegangen. Sechs Skitourengeher wurden mitgerissen und teilweise verschüttet. Drei von ihnen konnten sich unverletzt aus den Schneemassen befreien, eine Frau wurde leicht verletzt und später ins Krankenhaus Tamsweg gebracht.

Bis zur Alarmierung der Rettungskräfte vergingen mehrere Stunden: Die geretteten Tourengeher versuchten zunächst auf eigene Faust ihre verschütteten, aber mit Lawinenpieps ausgerüsteten Kameraden auszugraben. In einem Fall gelang das auch - doch der Geborgende war bereits tot. Zu Fuß machte man sich auf, um Hilfe zu holen und gelangte zu einer Hütte.

Mit der Alarmierung der Rettungskräfte um 15.20 Uhr leiteten Bergrettung und Alpinpolizei, unterstützt von zwei Hubschraubern des ÖAMTC und einem Helikopter des Innenministeriums, die Suche ein. Am Abend wurde schließlich das zweite Todesopfer, etwa 1,5 Meter unter dem Schnee begraben, gefunden.

Wie Polizei-Einsatzleiter Josef Hubmann erklärte, war die Situation zunächst unklar, weil sich die ursprünglich zwölfköpfige Seniorengruppe vor dem Unglück aufgeteilt hatte: Ein Teil war das Tal weiter nach Ranten gegangen, der andere war auf das Mitterkar aufgestiegen, um eine Abfahrt zu nehmen. Die erste Gruppe sei später wieder talauswärts unterwegs gewesen, ohne etwas von der abgegangenen Lawine und den verzweifelten Bergungsversuchen ihrer Kameraden zu bemerken.

Die Lawinengefahr war offenbar unterschätzt worden. Während es im Murtal praktisch keinen Schnee gab, ist in dem beliebten angrenzenden Tourengebiet ein Meter Neuschnee gefallen. Fachleute warnen derzeit generell vor hoher Lawinengefahr in den Bergen: Skitourengeher sollten unterhalb der Waldgrenze bleiben, weil es im Hochgebirge durch den weiter zu erwartenden Neuschnee zu gefährlich ist.

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