Geplante Senkung auf maximal 20 Kinder pro Gruppe statt 2027/28 erst 2031/32.
Stmk. Die in der Steiermark geplante stufenweise Verkleinerung bei den Kindergartengruppen gerät ins Stocken: Seit dem Kindergartenjahr 2023/24 sollte die Gruppengröße von 25 Plätzen jährlich um je einen Platz reduziert werden und zwar bis 2027/28 auf 20. Nun soll dieses Ziel aber erst im Jahr 2031/32 erreicht werden, beschloss die FPÖ-ÖVP-Landesregierung. Entsprechende Medienberichte wurden am Mittwoch bestätigt.
Aufgrund der Senkung der Gruppengröße waren in den vergangenen Jahren Plätze weggefallen, die für viele dringend notwendig sind. Neue Gruppen wurden zwar geschaffen, aber das stellt für die Gemeinden und Städte ein teils erhebliches finanzielles Problem dar. Indessen haben sich die steirischen Sozialpartner von Arbeiterkammer, ÖGB, Landwirtschaftskammer, Wirtschaftskammer und Junge Industrie am Mittwoch mit einem offenen Brief an die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) gewendet: Sie forderten den weiteren Ausbau der Betreuungsplätze.
Mehr Zeit versus Kritik der Opposition
Graz und auch andere größere Städte haben die meisten Probleme, genügend Plätze zur Verfügung zu stellen. In ländlichen Regionen dagegen sind die Gruppen meist ohnehin kleiner. "Ausschlaggebend ist für uns, dass wir als Landesregierung sicherstellen müssen, dass alle Familien, die einen Platz in einer Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtung brauchen, diesen auch erhalten. Und da sehen wir Probleme auf uns zukommen, insbesondere in den Ballungsräumen", erklärte Bildungslandesrat Stefan Hermann (FPÖ) den nun langsameren Fahrplan. Die Gemeinden sollen mehr Zeit zum Planen bekommen.
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Kritik gab es seitens der Opposition: NEOS-Chef Niko Swatek meinte, dass die Landesregierung den "Ausbau verschlafen" habe. Die Landesregierung habe es in den vergangenen Jahren verabsäumt, den notwendigen Ausbau voranzutreiben. Nun erfolge eine "Notbremsung auf dem Rücken der Kinder und des Personals". "Anstatt für ausreichend Ressourcen zu sorgen, duckt sich die blau-schwarze Landesregierung weg und schiebt die Probleme auf die Kommunen ab. Dabei hat die FPÖ in Opposition noch lautstark mehr Geld für die elementare Bildung gefordert - doch dieses Thema scheint in Regierungsverantwortung plötzlich keine Rolle mehr zu spielen", ätzte KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler. Die Grünen fürchten, dass die Steiermark weiterhin Schlusslicht bei der Kinderbetreuung bleibe und die SPÖ spricht von einem "Armutszeugnis".