SHAC im Visier

Anschlag auf Jagdhaus von Novartis-Chef

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In der Nacht zum Montag brannte die Jagdvilla des "Novartis“-Bosses Daniel Vasella in Bach im Tiroler Außerfern. Das Feuer war eindeutig gelegt worden.

Bittere Pille für Daniel Vasella, den Boss des Pharma-Riesen mit Sitz in der Schweiz: Wie berichtet, ging um 3.30 Uhr in der Nacht zum Montag das luxuriöse Anwesen des Konzerns in der Ortschaft Bach im Tiroler Außerfern mit einem Knall in Flammen auf. Stunden später stand fest: Es war Brandstiftung. Das Feuer war an zwei Stellen der Außenfassade ausgebrochen und hatte sich blitzschnell in die Höhe gefressen.

Urne der Mutter des Firmenchefs gestohlen
Für die Firma Novartis ist klar, wer die Feuerteufel sind: Mitglieder der militanten englischen Tierschutzorganisation SHAC (Stop Huntington Animal Cruelty) sollen hinter dem feigen Brandanschlag stecken, so der Konzern in einer Stellungnahme. Tatsächlich scheint Novartis mit der SHAC an einen Gegner geraten zu sein, der beinahe vor nichts zurückschreckt. Erst vergangene Woche wurde die Urne von Daniel Vasellas verstorbener Mutter aus einem Friedhof im schweizer Chur gestohlen und ist seither verschwunden. Am Grab hinterließ die SHAC Schmierereien. Zuvor hatten die militanten Tierschützer im Internet „Aktionswochen“ gegen den Pharmariesen angekündigt und bereits Mitarbeiter bedroht, sowie einen Firmensportplatz in Frankreich angezündet.

Der Hintergrund ist ein lange schwelender Zwist zwischen den Tierschützern und Novartis: Die radikalen Aktivisten beschuldigen den Konzern, bei den Huntington-Laboratorien in England grausame Tierversuche durchführen zu lassen und attackieren daher das Unternehmen. Novartis selber beteuert jedoch, bereits seit Jahren kein Huntington-Kunde mehr zu sein.

Jagd auf internationale Tierschutz-Terroristen
Nachdem die heimische Polizei monatelang gegen österreichische Tierschützer wegen diverser – weit harmloserer Vergehen – ermittelt hat, könnten es Tiroler Fahnder nun mit gewaltbereiten internationalen Tierschutz-Terroristen zu tun bekommen. Landeskriminalamts-Chef Walter Pupp will sich indes nicht festlegen lassen: „Wir ermitteln derzeit im Fall Bach in alle Richtungen.“

Vasella ist superreich
Seit der Fusion der Pharma-Riesen Ciba-Geigy und Sandoz 1996 leitet Daniel Vasella die Geschicke des neuen Giganten Novartis. Der 56-Jährige gilt mit einer Jahresgage von 28,8 Millionen Euro als höchstbezahlter Manager Europas. Der viertgrößte Pharma-Kontern der Welt ist in 140 Ländern vertreten und erwirtschaftete 2008 einen Reingewinn von rund 5,73 Milliarden Euro. Vasella wurde mehrfach wegen seiner unumschränkten Macht kritisiert: Er ist zugleich Vorsitzender von Geschäftsleitung und Verwaltungsrat.

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