Die Grünen kritisieren ein geplantes TIWAG-Kraftwerk in Telfs, weil dadurch einer der letzten unberührten Auwaldstreifen gefährdet wäre.
Vor einem Jahr beschloss der Gemeinderat in Telfs Vorplanungen zu einem Innkraftwerk – mit den Stimmen der drei Grünen Mandatare. Nun stoßen die Kraftwerkspläne auf heftigen Widerstand der Landesgrünen. Naturschutzsprecherin Maria Scheiber: „IKB und TIWAG meinen, mit ihrem Kraftwerksprojekt ein Sonderschutzgebiet unter Wasser setzen zu können und wollen das Ganze gleichzeitig als ökologisch rücksichtsvoll verkaufen.“
IKB und TIWAG haben bei der Vorstellung der Kraftwerkspläne marketingtauglich auf die ökologische Verträglichkeit des Projekts hingewiesen. Für Maria Scheiber ein absoluter Hohn, denn das Kraftwerk soll alles andere als klein werden. Außerdem würde der Rückstau bis Rietz und dem Gemeindegebiet von Mieming reichen – und somit das ausgewiesene Sonderschutzgebiet betreffen.
Sonderschutzgebiet
Es handelt sich dabei um einen der letzen
weitgehend ursprünglich erhaltenen Auwaldstreifen am Inn, der seit 1985
unter strengsten Schutz gestellt ist. Deswegen ist dort schon seit Jahren
der Zutritt für Spaziergänger untersagt.
Maria Scheiber ärgert sich dementsprechend: „Für die Bevölkerung jahrelang ein Betretungsverbot auszusprechen und dann plötzlich genau diese Flächen durch ein Kraftwerk zerstören zu lassen, wäre wohl der Gipfel der Dreistigkeit im Tiroler Natur- und Umweltschutz!“
Standort überdenken. Deshalb fordert Maria Scheiber ein sofortiges Überdenken des Kraftwerk-Standortes: „Das Land Tirol hat sich in der Konvention zum Schutz der Alpen international verpflichtet, bestehende Naturschutzgebiete zu erhalten.“