Um 0.00 Uhr wurden die letzten Zigaretten ausgedämpft.
Wien/Graz. Mit dem heutigen Freitag ist das Rauchen in heimischen Lokalen Geschichte, um 0.00 Uhr wurden die letzten Zigaretten ausgedämpft. Damit wurde das absolute Rauchverbot in der Gastronomie nach langer Diskussion umgesetzt. Ursprünglich von Rot-Schwarz beschlossen, wurde es von der Türkis-Blau gekippt, um nach Volksbegehren und Ibiza vom Parlament im Spiel der freien Kräfte beschlossen zu werden.
Den Wirten drohen saftige Strafen bei Verstößen: Die erste Anzeige kostet 800 Euro, die Höchststrafe beträgt 10.000 Euro bei Wiederholungstäterschaft. Nachtgastronomen befürchten zudem Probleme mit Anrainern, falls sich diese durch vor den Lokalen rauchende Gäste belästigt fühlen. Für die Gesundheit sollten sich jedoch rasch positive Auswirkungen zeigen: Laut internationalen Studien reduziert eine rauchfreie Gastronomie Herzinfarkte um durchschnittlich 15 Prozent, Schlaganfälle um 16 Prozent und Lungenentzündungen um 24 Prozent.
Ab heute droht jedem Raucher 1.000 € Strafe
Strafen. Jetzt wird offiziell bestätigt: Auch Raucher – also nicht nur die Lokalbesitzer – werden bestraft, das Tschicken wird zu einer „Verwaltungsübertretung“.
Beim ersten Erwischen drohen bis zu 100 Euro Strafe, im Wiederholungsfall bis zu 1.000 Euro – das belegen Informationen aus dem Sozialministerium.
Zuständig für die Kontrollen sind die Behörden, die sonst die Lebensmittelsicherheit, den Verbraucherschutz und die Arbeitsumstände überprüfen. Auf Verstöße gegen das Verbot wird dann parallel geachtet.
Experte erwartet -15% bei Herzinfarkten
Positive Nachrichten: Ein funktionierendes Rauchverbot in der Gastronomie sollte von Beginn an spürbar sein. Schon in der ersten Woche soll es zu 623 weniger Spitalsaufenthalten kommen. Zu diesem Ergebnis kommt Florian Stigler, Sozialmediziner in Graz.
Der Experte analysierte die Auswirkungen eines Rauchverbots in anderen Ländern und legt diese Werte auf Österreich um. Die Zahl gefährlicher Erkrankungen sollte demnach schon bald rasant sinken: Herzinfarkte um 15 Prozent, Schlaganfälle um 16 Prozent und Lungenentzündungen um 24 Prozent.