Tag 2 im Prozess

Fall Leonie: Packen die Angeklagten heute aus?

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Heute wird der Leonie-Prozess am Wiener Straflandesgericht fortgesetzt.

Drei Afghanen müssen sich wegen Vergewaltigung mit Todesfolge verantworten. Nachdem ein Angeklagter am Dienstag bereits ein Geständnis ablegte,werden am Mittwoch  die beiden anderen Angeklagten zu Wort kommen. Gegen Ende der Woche werden die Gutachter ihre Expertisen referieren.

In der kommenden Woche werden die vielen Zeugen befragt, darunter auch die Angehörigen des Mädchens und Freunde, die mit ihr zuletzt Kontakt hatten. Die Geschwister der Getöteten haben sich dem Verfahren mit einem Betrag von je 30.000 und die Eltern mit einem Betrag von je 50.000 Euro angeschlossen. Die Urteile sollen am 6. Oktober gefällt werden.

Angeklagter im Fall Leonie: "Es ist einfach so passiert" 

Es sind harte Worte, die der Angeklagte in seiner ersten Aussage vor Richterin Anna Marchart findet: Zubai (23) gab zu, dass er Sex mit Leonie (13) hatte – mit Einverständnis von Ramesh (19), der vorgab, ihr Freund zu sein. „Er sagte zu mir, sie sei sein Mädchen und dass sie alles für Geld macht.“ Nach dem Geschlechtsverkehr sei er schlafen gegangen. Und behauptete noch dazu, dass Leonie sagte, sie sei 18 Jahre alt.

Als er wieder aufwachte, ging es ihr schlecht. „Ich habe sie gefragt, ob sie die Rettung braucht oder ein Taxi. Das wollte sie nicht“, so der Angeklagte. Er habe ihr Wasser eingeflößt und eine Herzdruckmassage durchgeführt. Dass er nicht die Rettung rief, löste im Gericht Unverständnis aus.

Beweis. Dennoch belastet ihn ein Handyvideo, das er zwischen 5 und 6 Uhr früh aufnahm, schwer. Es zeigt Ramesh bei der Vergewaltigung von Leonie. „Es ist einfach so passiert! Ich würde mein Blut dafür geben, dass das Mädchen wieder lebendig wird. Ich möchte mich aus ganzem Herzen bei der Familie entschuldigen, dass das passiert ist.“

Zweifel. Die Aussagen der zwei weiteren Angeklagten widersprechen Zubais Angaben; auch ein Zeuge schildert eine andere Version. 
 

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