Personalnot & Grippewelle

Zu Feiertagen droht totales Spitäler-Chaos

Teilen

Wiens Gesundheitswesen wird selbst immer mehr zum Fall für die Intensivstation. 

Wien. Die Zahl der grip­palen Infekte und echten ­Influenza-Fälle explodiert knapp vor den Feiertagen: Waren es in der Kalenderwoche 50 im Vorjahr 8.000 Fälle, hat sich diese Zahl jetzt mehr als vervierfacht – 33.950 Neuerkrankungen sind laut Grippemeldedienst der Stadt aufgetreten. Dazu kommt ein Cocktail aus RS- und Coronavirus, der die Notfallambulanzen und Krankenhausbetten der Stadt an den Rand der Kapazitätsgrenzen treibt.

ExpertInnen warnen: Der Höhepunkt der Grippewelle ist noch nicht erreicht – obwohl schon 100 Schulen in Wien wieder eine Maskenpflicht eingeführt haben, wird es in den Weihnachts­ferien und im Jänner wohl schlimmer. Dann werden die Ambulanzwartezeiten auch wegen Krankenständen und Urlauben beim Gesundheitspersonal explodieren.

Fünf Stunden Wartezeit in der Notfall-Ambulanz

Klinik Favoriten. Zuletzt dauerte es in den Notfallambulanzen etwa in der Klinik Favoriten am Wochenende mehr als eine Stunde, bis die hustenden und schmerzgeplagten PatientInnen überhaupt zum triagierenden Arzt vordrangen, der allein auf weiter Flur die PatientInnen an Fachambulanzen zuwies, wo noch einmal gut eine Stunde Wartezeit einzuplanen war. Über Weihnachten drohen laut Insidern mindestens drei und eher mehr als fünf Stunden Wartezeit – auch für Kinder und SchmerzpatientInnen.

Rechnungshof prüft. Laut VP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec liegt ein „Totalversagen im System“ vor. Sie lässt jetzt den Stadtrechnungshof das Wiener Spitälerkonzept prüfen, weil sie dabei „Misswirtschaft, Steuergeldverschwendung und Planlosigkeit“ vermutet.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.