Weil Faymann das Europaforum in Lech stornierte und stattdessen dort urlaubt, tobt die Opposition.
Dieses Wochenende hätte Kanzler Werner Faymann Gastgeber des Europaforums in Lech sein sollen. Aber da die prominenten Gäste großteils abgesagt hatten, stornierte auch der Kanzler das Treffen mit EU-Kommissionschef Barroso. Er wolle „nicht auf Regierungskosten Ski fahren“, hieß es.
Nun ist der Kanzler privat in Lech: Am Mittwoch flog Faymann mit zwei Mitarbeiterinnen beruflich nach Vorarlberg. Dort besuchte er eine Veranstaltung der Vorarlberger Nachrichten – „Top 100 Wirtschaftstreibende“ – in der Nähe von Bregenz. Danach fuhr er mit den Mitarbeiterinnen via Zürs, samt Dinner-Zwischenstopp im Fünfsternehotel Zürserhof, nach Lech. Faymann übernachtete im Dreisternehotel Lech. Seine Mitarbeiterinnen flogen am nächsten Tag zurück. Faymann bleibt mit seiner Frau Martina Ludwig-Faymann bis Sonntag im Skiort. VP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger hat wenig Verständnis dafür: „Dass das unter Vranitzky gegründete Forum Lech abgesagt wurde, ist für die internationale Reputation Österreichs schlimm genug. Wenn man dann trotzdem hinfährt, weil die Luxuszimmer eh gebucht sind, fehlt das Gespür für die Leute, die so etwas nicht verstehen.“
Das BZÖ bringt nun deshalb eine parlamentarische Anfrage ein: „Der Bundeskanzler fungierte das Europaforum zum ‚Kabinettsforum‘ um.“ Das BZÖ will wissen wie „hoch die Stornogebühren für die Absage des Europaforums“ seien. Zudem fragt das BZÖ: „Haben Ihre zwei Mitarbeiterinnen für die Zeit in Lech Urlaub genommen?“. Und: „Ist es wahr, wie ihre Sprecherin behauptet, dass nur deshalb in einem Fünfsternehotel diniert wurde, ‚weil es sonst nirgends mehr etwas zu essen gab‘ oder sehen Sie das auch als billige Ausrede an?“. Und dabei hatten die drei nur Steaks gegessen...
Künstler & Promis gegen Rosenkranz
Wie an dieser Stelle bereits angekündigt, organisiert der Betreiber der Facebook-Seite „Gegen Barbara Rosenkranz als Bundespräsidenten-Kandidatin“, Robert Slovacek, am 25. März gemeinsam mit der sozialistischen Jugend einen „Lichtertanz statt Rosenkranz“.
Am Ballhausplatz sollen aber nicht nur Studenten gegen die umstrittene blaue Hofburg-Kandidatin Barbara Rosenkranz aufmarschieren. Auch Künstler sind gefragt. MADONNA-Herausgeberin Uschi Fellner unterstützt nun diese Aktion gegen „Fremdenfeindlichkeit“ gemeinsam mit weiteren prominenten Frauen, denen es ein Anliegen ist, zu zeigen, dass auch das „Frauenbild“ von Frau Rosenkranz – Stichwort „Feminismus ist ein Irrweg“ – alles andere als zeitgemäß ist.
Pluhar und Co. Der 23-jährige Slovacek bemüht sich jetzt ebenfalls um die Unterstützung von Kultur-Größen à la André Heller und Erika Pluhar. Und natürlich wird wohl auch politische Prominenz am 25. März aufmarschieren: SP-Seniorenchef Charlie Blecha wird ebenso antreten wie die roten und grünen Studenten. Und auch die grüne Parteispitze um Eva Glawischnig will ein klares Zeichen gegen Frau Rosenkranz setzen.
VP-Granden. VP-Granden wie Heinrich Neisser und Erhard Busek stehen der Aktion übrigens ebenfalls positiv gegenüber.