Auch am 51. Prozesstag im Buwog-Verfahren zog es Karl-Heinz Grasser vor, zu schweigen.
Wien. Erst wurde es sehr laut im Großen Schwurgerichtssaal, dann wieder gewohnt still. Der Mega-Prozess rund um die Privatisierung der Buwog startete am Dienstag mit einem Tumult: Da Manfred Ainedter während der Befragung seines Klienten Karl-Heinz Grasser einen anderen Platz einnehmen musste und dies nicht gleich gelang, erhob Richterin Marion Hohenecker ihre Stimme.
„Feindesland“
Ainedter landete mitten unter den Vertretern der Privatankläger – also jenen, die sich mit Schadenersatz gegen Grasser und die Mitangeklagten (es gilt die Unschuldsvermutung) am Prozess beteiligen. „Mitten im Feindesland“, kommentierte dies der Star-Anwalt zur allgemeinen Erheiterung.
Verärgert. Dann waren ebenjene Privatbeteiligten-Vertreter – die Anwälte der CA Immo, die beim Bieterverfahren um die Buwog unterlag – am Wort. Antworten bekamen sie vom Ex-Finanzminister aber keine. Er zog es vor, wie schon bei der Befragung durch die Staatsanwälte, ihnen nicht zu antworten. Dass die CA Immo – zu Unrecht, wie Grasser findet – 200 Mio. Euro Schadenersatz geltend macht, verärgert ihn so sehr, dass er lieber schweigt.
Weil die übrigen Verteidger keine Fragen an Grasser hatten, wurde seine Befragung gestern beendet. Nun sind die zwei Letztangeklagten dran.