Hasen- & Blasen-Sager

Sexismus-Streit um Strache

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Frauen als „Hasen“ - Politikerinnen toben.

Ganz Deutschland diskutiert den schwitzigen Herrenwitz von FDP-Oldie Rainer Brüderle über die Oberweite einer Journalistin („Sie könnten ein Dirndl ausfüllen!“). In Österreich ist nach einem Po-Grapsch-Vorfall in Graz die Debatte über sexuelle Belästigung voll entbrannt.

HC Strache
© Facebook

Und Heinz-Christian Strache? Der FPÖ-Chef posiert mit Freundin Andrea Eigner am Jägerball – und garniert das entsprechende Facebook-Posting nicht minder schlüpfrig: „Viele Jäger und Hasen :-))) … auf, auf ihr Hasen, hört ihr nicht die Jäger blasen! :-)))“

Frauen-Politikerinnen gehen auf die Barrikaden
Der ÖSTERREICH-Bericht über den Vorfall polarisiert: Frauen-Politikerinnen gehen jetzt auf die Barrikaden. Allen voran SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, die Strache via ÖSTERREICH ins Stammbuch schreibt: „Das ist primitiver Sexismus der untersten Schublade. Es zeigt, welches Frauenbild dieser Politiker hat.“

Rauch-Kallat: „Das ist kein Umgang mit Wählerinnen“
Und auch die frühere ÖVP-Frauenministerin Maria Rauch-Kallat bescheinigt dem FPÖ-Chef: „Natürlich ist das Sexismus. Aber ich habe nichts anderes von ihm erwartet. Als Politiker sollte man aber schon so viel wissen, dass das kein Umgang mit Wählerinnen ist.“

Strache selbst lässt die Kritik unberührt. Auf Facebook kommentiert er den ÖSTERREICH-Bericht mit einem für solche Fälle typischen „Die haben echt Probleme … Lächerlicher geht es nicht mehr :-)“. Gegenüber ÖSTERREICH tritt er dann auch dafür ein, Po-Grapschen nicht als Straftatbestand festzulegen.

Was den FPÖ-Chef dabei reitet? Ex-ÖVP-Polit-Profi Rauch-Kallat hat da so ihre Vermutungen: „Vielleicht macht Strache das absichtlich, um bei der Wahl mehr männliche Wähler zu bekommen.“

»Hasi ist doch liebevoll!«
ÖSTERREICH:
Herr Strache, warum posten Sie auf Facebook vom Jägerball: „Viele Jäger und Hasen – auf, auf ihr Hasen, hört ihr nicht die Jäger blasen?“
STRACHE:
So bin ich immer von meiner Mutter aufgeweckt worden. Das ist ein Kinderlied.

ÖSTERREICH: Und warum posten Sie das vom Jägerball?
STRACHE:
Weil’s lustig ist …

ÖSTERREICH: … plötzlich sind Sie wie Ihr FDP-Kollege Brüderle in der Sexismus-Debatte.
STRACHE:
Also das finde ich nur lächerlich, sogar wahnsinnig. Man kann in alles etwas Falsches hineininterpretieren – aber in ein Kinderlied?

ÖSTERREICH: Darf ein Politiker Frauen „Hasen“ nennen?
STRACHE:
Das ist lächerlich – es geht um die Jägersprache. Da ist überhaupt nix Anstößiges, nichts Sexistisches. Wenn ich Frauen liebevoll als „Hasis“ bezeichne, dann ist das ein Liebkosungsname, wie ihn alle haben. Zigtausende nennen ihre Partnerin „Hasi“ – übrigens auch Frauen ihre Männer.

ÖSTERREICH: Die Grünen finden das sexistisch.
STRACHE:
Die sollten andere Sorgen haben. Vielleicht fordern die Grünen demnächst, dass man auch den Ausdruck „Hasi“ ins Strafrecht aufnehmen sollte, damit man den FP-Chef verhaften kann. Das ist eine künstliche Aufregung, die hochgepuscht wird. Sonst nix.

ÖSTERREICH: Soll Po-Grapschen ins Strafrecht kommen?
STRACHE:
Sicher nicht. Die Regierung soll sich lieber darum kümmern, dass Vergewaltiger endlich härter bestraft werden und nicht mit Fußfesseln frei herumrennen.

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