Die Bundespräsidentenwahl im April 2010 ist schon jetzt quasi entschieden: Heinz Fischer wird der klare Sieger.
Mit dem Rückzug von NÖ- Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) gibt es jetzt leichtes Spiel für Bundespräsident Heinz Fischer bei der Wahl im April 2010. Das belegt auch die aktuelle Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH:
- 77 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung ab 16 Jahren sind mit der Amtsführung Fischers „zufrieden“, nur 17 Prozent sind es nicht.
- Nicht einmal die Hälfte der Österreicher will, dass die ÖVP einen eigenen Kandidaten aufstellt...
- ... schon gar nicht aber soll es einen gemeinsamen Kandidaten mit der FPÖ geben.
- Und: Die derzeit wahrscheinlichsten konservativen Gegenkandidaten liegen abgeschlagen bei höchstens 35 Prozent Zustimmung – und sagen via ÖSTERREICH dankend ab. Allen voran Ex-Nationalratspräsident Andreas Khol („Fühle mich geehrt, bin derzeit aber kein Kandidat.“) und Wirtschaftskammer-Chef Christoph Leitl („Ich kandidiere nur für die Wirtschaftskammer.“). Im Gespräch ist weiters der frühere Rechnungshofpräsident Franz Fiedler (29 %). Mit ihm wurde aber noch nicht einmal geredet.
Pröll
spricht sich klar für Khol, Leitl und Fiedler aus
Fakt ist:
In der ÖVP ist die Suche nach einem Kandidaten voll im Gange. Im
Sonntags-Interview mit ÖSTERREICH hatte Erwin
Pröll die Linie vorgegeben. „Die ÖVP hat mit Khol
und Leitl zwei ausgezeichnete Möglichkeiten. Ich finde aber auch, dass der
frühere Rechnungshofpräsident Franz
Fiedler ein hervorragender, weil unabhängiger Kandidat wäre. Und ich
hielte auch Siegfried Dillersberger für einen denkbaren bürgerlichen
Kandidaten.“
Klar ist: Der Zug ist längst abgefahren. Der Innsbrucker Politologe Fritz Plasser sagt zu ÖSTERREICH: „Nach dem Verzicht des nö. LH scheint für mich die Wiederwahl für Fischer de facto gegeben zu sein – und zwar schon im ersten Wahlgang. Ich kann mir derzeit keine Persönlichkeit vorstellen, die es schafft, einen zweiten Wahlgang zu erzwingen. Uns steht ein sehr ruhiger und kurzer Wahlkampf bevor.“ Kollege Peter Filzmaier von der Uni Krems: „Fischer ist klarer Favorit, nun noch klarer als zuvor.“
Noch nie war eine Wahl – voraussichtlich am 18. oder 25. April nächsten Jahres – schon so früh „gelaufen“ wie diesmal. Fischer wird im November seine Bereitschaft zu einer zweiten Amtszeit bekannt geben. Filzmaier erwartet dann auch die ÖVP-Festlegung auf einen Kandidaten – oder keinen.
Präsident - für jeden Dritten überflüssig Ein dramatisches Bild ergibt die Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH zur Bedeutung des Amtes des Bundespräsidenten. Nur mehr 63 Prozent der Bevölkerung hält das „erste Amt im Staate“ überhaupt für notwendig – ganze 32 Prozent sehen die politische Funktion als überflüssig an – unabhängig davon, wer dieses Amt letztlich ausübt. Junge plädieren für Amt. Überraschend: Besonders ältere Menschen (ab 50 Jahren) sehen wenig Sinn in der Funktion des Bundespräsidenten (41 Prozent sind praktisch für die Abschaffung). Jüngere erachten das Amt mit 83 Prozent überdurchschnittlich stark als „notwendig“. Orange gegen BP-Amt. Die Detailanalyse nach Parteienpräferenz zeigt: Von SPÖ bis ÖVP, von FPÖ bis Grüne sind alle mehrheitlich für das Bundespräsidentenamt. Nur das BZÖ sieht mit 52 Prozent mehrheitlich keine Notwendigkeit, das Amt (und somit die Wahl) weiter beizubehalten. |