"Stern":

Priklopil in der Sado-Maso-Szene aktiv?

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Neue Spuren im Fall Natascha Kampusch führen ins Sado-Maso-Milieu. Das berichtet das Magazin "stern" in seiner Donnerstag-Ausgabe. Die Wiener Ermittler dementieren.

Auch sechs Wochen nach der Flucht von Natascha Kampusch aus dem Haus ihres Entführers in Strasshof bei Wien halten die Ermittler den Fall noch nicht für abgeschlossen.

Wie das Hamburger Magazin stern in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, hat die Polizei bei einer Durchsuchung im Haus von Ernst Holzapfel, dem Geschäftspartner des Entführers Wolfgang Priklopil, mehrere Computer und Zubehör beschlagnahmt, darunter auch einen Laptop, der offensichtlich dem Entführer gehörte.

Natascha zum "Mitspielen" gezwungen?
Es gibt Hinweise, wonach Priklopil in der Wiener Sado-Maso-Szene unterwegs gewesen sein soll. Und er soll Natascha Kampusch gezwungen haben, dabei mitzumachen. Nach stern-Informationen soll dies alles außerhalb von Priklopils Haus geschehen sein. Sie sei immer wieder mit Handschellen gefesselt, geschlagen und gedemütigt worden. Auch andere Personen sollen daran beteiligt gewesen sein.

Noch seien viele Dateien auf der Festplatte verschlüsselt, aber sicher sei: Zuletzt wurden größere Datenmengen gelöscht. Ein Volumen, das auf Foto- oder Filmmaterial hindeutet.

Laut "stern" wird im Moment versucht, diese zu rekonstruieren, denn: "vermutlich hat Priklopil sein Opfer bei grausamen Spielchen gefilmt und fotografiert, um damit Geld zu machen."

Weiterhin untersucht die Polizei laut "stern" auch noch das Beziehungsgeflecht zwischen Wolfgang Priklopil, seinem Geschäftspartner Ernst Holzapfel und Natascha Kampuschs Mutter, Brigitta Sirny, sowie deren damaligem Partner, einem Transportunternehmer.

Soko dementiert
Soko-Sprecher Gerhard Lang wollte die Behauptungen nicht kommentieren: "Was Herr Priklopil alleine gemacht hat, ist für den Fall Kampusch irrelevant", so Lang am Mittwoch. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass die 18-Jährige irgendwie in derartige Aktivitäten eingebunden war.

Details des "stern"-Berichtes würden nicht dem Stand der Ermittlungen entsprechen. In diesem Zusammenhang übte Lang Kritik an der Berichterstattung mancher Medien. Sie würden allwöchentlich " Gerüchte in die Welt setzen, um ihre Auflage zu steigern". " Und sie hoffen, dass jemand dumm genug ist, das zu kommentieren", meinte der Soko-Sprecher.

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