95 Prozent Storno bei Thailand-Reisen

Chaos

95 Prozent Storno bei Thailand-Reisen

Das österreichische Außenministerium hat für Bangkok ein „hohes Sicherheitsrisiko“ verhängt und rät von unnötigen Reisen nach Thailand ab. Die politische Lage spitzt sich immer mehr zu, der Flugverkehr ist durch die zwei belagerten Flughäfen nur noch sehr eingeschränkt möglich.

Urlauber in Angst
Am Samstag landete ein Flieger aus Thailand in Wien-Schwechat. An Bord war Thomas Brandstätter aus Graz: „Ich würde im Moment nicht mehr nach Thailand fliegen.“

„Wir spüren die Unruhen“, sagt Christian Bruckmüller, Chef des größten österreichischen Fernreise-Anbieters Jumbo Touristik. 95 Prozent seiner Kunden, die in dieser Woche nach Thailand fliegen wollten, haben ihre Reise abgesagt.

Gratisstorno? Eine Reise-Stornierung ist trotz Sicherheitsrisiko nicht zwingend kostenlos. Viele Reiseveranstalter bieten ihren Kunden für diese Woche jedoch aus Kulanz Gratisstornos an – wie auch Jumbo Touristik: „In einigen Tagen muss man erneut schauen, wie sich die Situation entwickelt“, sagt Bruckmüller. Wenn sich die Lage entspannt, ist es aus mit dem Gratis-Rücktritt von Reisen.

Andere Reiseziele betroffen
Thailand steht bei den Fernreisen im Winter bei den Österreichern an erster Stelle. Doch durch die derzeitige Krise sind auch andere beliebte Fernreiseziele betroffen: Kambodscha und Vietnam sind derzeit kaum erreichbar, denn Bangkok ist für diese Destinationen die Drehscheibe.

Ausweichziele wären etwa Südamerika, die Karibik, die Emirate oder die Malediven im Indischen Ozean. Doch Kurzentschlossene oder Personen, die von ihren Asienreisen zurücktreten wollen, haben Pech: Ein Umbuchen ist nämlich so gut wie unmöglich. „Seit Wochen gibt es keine Plätze mehr“, sagt Reiseveranstalter Bruckmüller.

Proteste könnten bald vorbei sein
Allerdings könnte sich die Lage in Thailand bis Weihnachten wieder entspannt haben. Insider vermuten, dass die Demonstrationen bis zum 4. Dezember – dem Geburtstag des Königs, der als heiliger Tag in Thailand gilt – wieder vorbei sind.

„Wir hatten eine ähnliche Situation zwei Mal in den letzten drei Jahren“, sagt Bruckmüller. „Zwei Tage, nachdem alles vorbei war, hat man gar nichts mehr davon gemerkt.“

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