Hundepool und Cocktailbar: Privatstrand lockt Hunde an den Tiber.
Sharry und Doc tollen im Sand herum, Aaron planscht im Pool und Caruso räkelt sich faul im Schatten. Am Hundestrand in Rom lässt es sich aushalten, vor allem dann, wenn die Hitze in der Stadt fast unerträglich ist. Und das Wichtigste: Hier im Park "Villa Bau" stehen die Vierbeiner im Mittelpunkt, während sie in vielen Parks und Restaurants Italiens ausgesperrt werden. "Hier sind die Hunde die Kunden", betont Aurora Donati von der Parkleitung. "Ihre Besitzer sind nur Gäste."
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Cocktail und Planschen
Das Gelände umfasst rund 15.000
Quadratmeter am Ufer des Tiber im Norden Roms. Eine Jahreskarte kostet 15
Euro, für jeden Besuch werden noch einmal vier Euro fällig. Der Pool hat mit
50 Metern olympische Länge, ist aber nur 50 Zentimeter tief. Wird es Sharry
und Doc zu heiß, können sie eine Dusche nehmen. Will Caruso ein bisschen
Sport treiben, steht eine spezieller Trainingsparcours bereit. Danach ist
Entspannung angesagt bei einem "Cocktail für sechs Beine" mit
Frauchen oder Herrchen.
Erster Hundestrand
Fast 2.000 Hunde haben seit Beginn der Saison
im Juni den ersten Hundestrand von Rom besucht. "Das sind meine letzten
Urlaubstage, und hier im Park kann ich sie wunderbar verbringen",
schwärmt Barbara, die mit ihrem ungarischen Pointer gekommen ist. "Aaron
ist ganz wild darauf, wie die anderen Hunde. Während meines Urlaub musste
ich ihn mit einem Hundesitter zu Hause lassen. In Italien ist es unmöglich,
seinen Urlaub mit Hund zu verbringen." Am Tiber paddelt Aaron nun im
Pool herum, während sich sein Frauchen eine Ruhepause auf dem Liegestuhl
gönnt.
Geldstrafen
In Rom, der Region Latium und weiteren Teilen
Italiens drohen Hundebesitzern Geldstrafen, wenn sie ihre Tiere mit an die
Strände bringen - eine Verordnung, gegen die Hundehalter-Organisationen
schon seit Jahren kämpfen. "Uns wird gesagt, wir sollen unsere
Tiere im Sommer nicht allein lassen, aber in Italien kann man Hunde nicht in
Hotels oder Restaurants mitnehmen", klagt die Pensionistin Mari. So
werden nach Angaben der italienischen Tierschutzorganisation AIDAA jedes
Jahr zur Urlaubszeit mehrere hundert Haustiere von ihren Besitzern
ausgesetzt.
Im kommenden Jahr will der Park sein Angebot für Zweibeiner ausbauen. "Wir hoffen, dass wir 2010 früher aufmachen können, mit einem Pool für die Hundehalter und einer größeren Bar für mehr Leute", sagt Chefin Donati. Kunden wie Umberto werden es ihr danken: "Es gibt in Rom wenige Orte zum Hundeausführen, und die Parks sind dreckig, voller Glasscherben und manchmal sogar Spritzen", sagt er. "Dieser Park ist gepflegt und für uns auch sehr schön."