Ponykarussell

Genuss mit Geschichte

Das Ponykarussell, ein bekannter Rundbau, der ursprünglich Kindern und Ponys vorbehalten war, hat heute eine neue Aufgabe: Es ist Treffpunkt, Frühstückssalon und Kulissenraum zugleich. 

Wer im Wiener Prater auf der Suche nach einer Pause ist, landet früher oder später im Ponykarussell. Schon beim Eintreten merkt man, warum dieser Ort funktioniert. Es riecht nach Kaffee, frisch gebackenem Brot und einer Idee, die größer ist als ein Lokal. „Wir wollten keinen austauschbaren Ort schaffen“, sagt Geschäftsführerin Silvia Maino. So soll eine emotionale Verbindung entstehen, sowohl zu den Gästen als auch zur Geschichte.

Die restaurierte Molzer-Orgel steht noch immer in der Mitte, wo früher die Ponys ihre Runden zogen. Über ihr hängen bunte Schmetterlinge an der Decke, darunter ziehen Gaudí-Fliesen das Auge in den Raum hinein. Es ist ein Ambiente, das gleichzeitig nostalgisch und überraschend modern wirkt.

Frühstück, das Freude macht

Die Karte liest sich wie eine Einladung, länger zu bleiben: hausgemachte Patisserie, originelle Tapas, ein Kaiserschmarrn, der Tradition ernst nimmt, aber nicht zu ernst. Aber auch die beliebsten Eggs Benedict, Avocado-Brote und frische Limonaden finden sich hier. 

Bis Jahresende werden es über 60.000 Gäste sein, die diesen Genuss erleben - ein Rekord für das noch junge Konzept. 18.000 Cappuccino, 7.500 Avocado-Brote, 4.000 French Toasts und 1.500 San Sebastian Cheesecake: Zahlen, die schmunzeln lassen, zumal das verwendete Toilettenpapier - in Summe 4.000 Kilometer - theoretisch von Wien bis Casablanca reichen würde.

Neben Frühstück und Kulinarik gewinnen aber auch Formate mit Atmosphäre an Gewicht. Pop-up-Events, private Feiern, Business-Brunches und Charity-Abende nutzen das Karussell als Kulisse. Zwischen Orgelpfeifen und Porzellanschälchen entsteht so ein Raum, in dem man den Alltag kurz ablegt.

Ein Ort, der bleibt

Vielleicht liegt das Geheimnis des Ponykarussells darin, dass es immer noch seinen alten Charme besitzt. Ein Ensemble aus Vergangenheit und Gegenwart, das aus einem historischen Bauwerk einen beliebten Treffpunkt gemacht hat. Man kommt zum Essen, bleibt wegen der Stimmung und geht mit dem Gefühl, ein Stück Prater erlebt zu haben, das es so nur einmal gibt. 

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