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Fahrradfahren in Österreich

Schauspielerin Liv Lisa Fries tut es. Schriftsteller Wladimir Kaminer auch. Erzbischof Rainer Maria Woelki ebenso. Politiker Hans-Christian Ströbele tut es ihnen gleich. Die Rede ist vom Fahrradfahren. Denn alle diese Prominenten haben umgesattelt und verbringen viel (freie) Zeit auf dem Fahrrad. Liegt Fahrradfahren im Trend? In jedem Fall! Doch wie kann es losgehen mit dem neuen/alten Trendsport? In diesem Beitrag werden die Fragen rund um den Radsport beantwortet.

Wer nutzt in Österreich den Drahtesel?

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie hat im August 2013 den Zahlenreport „Radverkehr in Zahlen“ herausgegeben. Der klassische Fahrradbesitzer in Österreich charakterisiert sich danach durch die folgenden Parameter:

- Er wohnt in Regionen mit 10.001 bis 100.000 Einwohner.

- In der Regel lebt er in einem 4-Personen-Haushalt.

- Oft leben zwei, drei oder mehr Kinder im Haushalt.

- Viele Radbesitzer haben einen Universitätsabschluss oder die Matura.

- Die meisten sind im öffentlichen Dienst tätig und haben dort eine höhere oder führende Tätigkeit.

Gibt es regionale Unterschiede?

Ja, die gibt es. In Niederösterreich wurden im Jahr 2011 die meisten Fahrräder gezählt (1.359.430 an der Zahl). Oberösterreich liegt mit 1.181.213 Fahrrädern auf Platz 2 und Wien mit 989.285 Drahteseln auf Platz 3. Auf den letzten Platz kommt das Burgenland mit 210.914 Fahrrädern.

Worauf kommt es beim Start in den Fahrradsport an?

Wer im wahrsten Sinne des Wortes „umsatteln“ will, der muss sich zunächst einmal überlegen, für welchen Zweck das Fahrrad künftig genutzt werden soll: Soll es als Fortbewegungsmittel dienen, um auf Auto, Bus oder Bahn verzichten zu können? Soll es der sportlichen Ertüchtigung dienen? Reicht ein für den Stadtverkehr taugliches Rad oder muss das Fahrrad geländefähig sein?

Wer sich auf das Fahrradfahren zur Arbeit und zum Einkaufen beschränkt, dem reicht oft ein sogenanntes Citybike. Wer hingegen sportlich aktiv werden möchte, hat eine Reihe von Fahrradmodellen zur Auswahl, die vom Mountainbike bis hin zu Trial und Fatbike reichen. Welche technischen Finessen die Fahrräder auszeichnen, hat universal.at zusammengestellt.

Gibt es eine Helmpflicht?

Unabhängig von der Art der Nutzung sollte die Sicherheit an erster Stelle stehen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat hat detailliert aufgeführt, in welchen Ländern das Tragen eines Fahrradhelmes Pflicht ist. Seit 2011 ist in Österreich das Tragen eines Fahrradhelmes für Kinder unter 12 Jahren per Gesetz vorgeschrieben.

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Was gehört neben dem Fahrrad zur Grundausrüstung, um Radsport zu betreiben?

Wer sportlich unterwegs ist, sollte in keinem Fall auf entsprechende Schutzausrüstung verzichten, die über das Tragen eines herkömmlichen Helmes hinausgeht. Je nach der Region, in der geradelt werden soll, sollte ein Helm mit Visier oder alternativ eine Schutzbrille getragen werden. Oft schreiben Betreiber von entsprechenden Bike-Parks auch Integralhelme vor. Zudem gehören Handschuhe zur Grundausstattung. Knie-, Schienbein- und Ellbogenschoner und Rückendetektoren können bei Stürzen vor Verletzungen schützen.

Worauf kommt es bei der Wahl des Fahrradsattels an?

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Wer ungetrübten Bike-Freuden nachgehen will, muss auf den richtigen Sattel setzen. Experten raten dazu, zunächst einmal die Sitzposition zu analysieren: Sitzbein- oder Schambeinbelaster? Wer beim sportlichen Fahren Kribbeln oder Taubheitsgefühle im Dammbereich verspürt, trägt die Hauptlast im Dammbereich – und nicht auf den Sitzbeinen. Um auch in dieser Sitzposition (als Schambeinbelaster) beschwerdefrei radeln zu können, sollte der Sattel im Schambereich möglichst breit sein. Der Sattel darf nicht zu weich sein. Wer aufrecht sitzt und einen unangenehmen Druck auf den Sitzbeinen verspürt, gehört zur Gruppe der Sitzbeinbelaster und sollte auf einen filigran gestalteten Sattel setzen – ohne Nähte und Kanten. Auch die Polsterung sollte besonders gut sein. Für ein besseres Fahrgefühl können auch Radlerhosen sorgen.

Muss es zum Fahrradfahren ein spezielles Outfit sein?

Nicht, wenn es um eine Fahrtroute von bis zu fünf Kilometern oder eine Fahrtzeit zwischen 20 und 30 Kilometern geht. Ansonsten gilt: Das Outfit macht den Unterschied. Allerdings geht es beim Fahrradfahren nicht darum, besonders schick auszusehen. Wichtig ist insbesondere die Funktionalität. Radlerhosen sind meist kurz und ohne störende Nähte verarbeitet. Als Überhosen eignen sich Laufhosen oder sogenannte Beinlinge. Das Radler-Oberteil, das auch hier wie in vielen anderen Sportdisziplinen Trikot genannt wird, sollte enganliegend und entsprechend lang sein, um den kompletten Rücken bedecken zu können. Feuchtigkeit sollte von dem Stoff nach außen transportiert werden können, sonst kann der Radfahrer leicht frieren. Eine Mischung aus Kunst- und Naturfasern ist eine gute Wahl – auch unter atmungsaktiven Windjacken. Fahrrad-Handschuhe sind nicht nur ein Schutz, sondern können auch das Taubheitsgefühl in den Händen vorbeugen.

Wie wird das Fahrrad in Österreich am häufigsten genutzt?

Zum Einkauf von Lebensmitteln. Zumindest radeln die Salzburger, die Wiener und die Burgenländer besonders gern zum Einkaufen. An 2. Stelle steht der Ausflug, der insbesondere bei den Oberösterreichern, den Kärtnern und den Wienern häufig der Grund ist, aufs Fahrrad zu steigen, und auf Platz drei steht die Fahrt zur Arbeit. Die meisten Pendler benutzen übrigens in Vorarlberg das Fahrrad (9,4 Prozent). Doch auch in Kärnten radeln 8 Prozent zur Arbeit.

Was ist das berühmteste Radrennen der Welt?

Die Tour de France, die bereits seit 1903 alljährlich im Juli ausgetragen wird. Aktuell wird wieder heiß diskutiert oder vielmehr protestiert. Strittig ist die Teilnahme des Ex-Doping-Sünders Louis Armstrong, der für den guten Zweck zwei Etappen mitradeln möchte. 

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