UEFA-Cup

Austria realistisch: "Chancen 1:99"

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Am Donnerstag geht's gegen Sparta um die ersten Punkte, Austria-Betreuer schieben Favoritenrolle den Tschechen zu.

Am Sonntag und Montag wurde in Wien-Favoriten noch analysiert, warum man die kommode 2:0-Führung gegen den GAK aus der Hand gegeben hat. Seit Dienstag gilt die volle Konzentration Sparta Prag. Ein Sieg am Donnerstag ist Pflicht, will man die theoretische Chance auf den Aufstieg wahren. General Manager Tommy Parits beziffert sie auf "1:99".

Überrascht
Trainer Georg Zellhofer erwartet ein komplett anderes Spiel als zuletzt in der Liga: "Wir kennen Sparta in- und auswendig. Sie sind die Nummer 1 in Tschechien, hatten durch einige Abgänge ein Tief, das sie überwunden haben." Dennoch haben die Tschechen erst einen Punkt im UEFA-Cup geholt. Zellhofer: "Überraschend. Ich hatte Sparta gleich hinter Ajax auf der Rechnung."

Geheimnis
Derzeit tüftelt er noch an einem Erfolgsrezept. Sparta spielt meist lange Bälle auf den langen Dosek, ist über Flanken und Standardsituationen gefährlich. Und wohl auch ebendort verwundbar: "In der Rückwärtsbewegung können wir ihnen weh tun."

Keine Ausreden
Zellhofer verlangt von seiner Mannschaft mehr Abgeklärtheit, um einen Vorsprung auch über die Runden zu bringen. Es zählt auch nicht die Ausrede, dass einige unroutinierte Spieler aktuell in die Bresche springen müssen.

"Wenn du gegen Italien oder die Bayern einmal hinten bist, hast du fast keine Chance mehr. Wir brauchen mehr Frechheit und Überzeugung." Als Beispiel nennt Zellhofer Tabellenführer Salzburg: "Die waren in Ried nicht besser, aber mit der Routine haben sie den Vorsprung verteidigt."

Druck
Aus den zwei Heimspielen gegen Altach und GAK waren fix sechs Punkte eingeplant. Daher steigt der Druck für die Partie am Sonntag in Pasching. Verlieren ist auf alle Fälle verboten, die Violetten sollten eigentlich drei Punkte entführen, um sich in der Tabelle zu konsolidieren. "Der Druck wird bis zum Schluss nicht weggehen. Diese Musik ist nicht leicht zu spielen", so Kapellmeister Zellhofer.

Pflichtsiege
Der UEFA-Cup ist zwar kein Misston in dem gestressten Programm der Austria, aber auch nicht mehr als eine Begleitmusik. Denn die Arie ist und bleibt die Meisterschaft, in der die Austria auf Platz acht liegt und noch zwei schwere Spiele zu bestreiten hat.

Umso mehr schmerzen Zellhofer die verlorenen vier Punkte gegen Sturm und GAK. "Es ist bitter, weil wir mit demselben Einsatz und ein wenig mehr Glück ganz woanders stehen könnten." Das violette Rezept bis zur Winterpause: nicht schön, dafür erfolgreich spielen. "Die Fans werden es verstehen."

Von Alex Strecha/ÖSTERREICH

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