Millionen-Transfers

Ausverkauf der Bundesliga-Stars

Teilen

Jüngstes Beispiel: Baumgartlinger. Das Geld lockt.

Ausverkauf! Auch in diesem Sommer muss die heimische Bundesliga einen großen Aderlass verkraften: Zahlreiche (Jung-)Stars suchen außerhalb Österreichs ihr sportliches und finanzielles Glück. Jüngstes prominentes Beispiel: Austrias Mittelfeld-Stratege Julian Baumgartlinger (23). Der gebürtige Salzburger und 13-fache Teamspieler wechselt um ca. 2 Mio. Euro zu Mainz 05, wird Klubkamerad von Andi Ivanschitz (ÖSTERREICH berichtete).

Fuchs, Prödl & Co.: Der Exodus hält seit Jahren an
„Ich bin der Austria sehr dankbar. Ich konnte hier wieder sehr wichtige Schritte nach vorne machen“, sagt Baumgartlinger zum Abschied höflich. Doch der Lockenschopf, der schon in der Jugend bei 1860 München spielte, hatte stets eine Rückkehr nach Deutschland im Sinn: „Der Weg der Mainzer in den vergangenen Jahren hat mir imponiert. Ich freue mich schon auf diese Aufgabe.“

Weit mehr als ein Dutzend österreichische Profis verdienen inzwischen ihr Geld beim großen Nachbarn. Schon seit Jahren herrscht ein großer Exodus in Richtung Norden: Die Teamspieler Christian Fuchs (mittlerweile Schalke), Sebastian Prödl (Bremen) und Ümit Korkmaz (Frankfurt) sind nur einige Beispiele von vielen.

Doch nicht nur deutsche Klubs klauen uns die besten Talente! Ganz Europa schätzt Österreich als „Billig-Einkaufsmarkt“ ... „Österreichische Klubs können mit den im Ausland gezahlten Gehältern nicht mithalten“, erklärt Rapid-Boss Rudi Edlinger offenherzig.

Rapid verlor heuer drei seiner größten Talente
Edlinger weiß, wovon er spricht: Sein Klub verlor heuer gleich drei seiner größten Talente: Veli Kavlak, Tanju Kayhan (beide Besiktas Istanbul) und Yasin Pehlivan (Gaziantepspor) gingen in das Land ihrer Vorfahren, die Türkei. Dort verdient das Trio mindestens das Doppelte vom österreichischen Salär.

Übrigens: Auch die Legionäre, die aus anderen Ligen hierher kommen, haben oft höhere Ziele in größeren Ligen vor Augen. So gab Austria-Neuzugang Kaja Rogulj (Kroatien, kam von Slaven Belupo) in einem Internet-Interview offen zu: „Ja, ich sehe Österreich auf jeden Fall als Sprungbrett. Ich kann mich hier präsentieren. Wohin es danach gehen soll, weiß ich noch nicht.“

Der Ausverkauf wird weitergehen. Doch geht es nach Rapids ehemaligem Sportdirektor Alfred Hörtnagl, ist diese Entwicklung nicht ausschließlich negativ: „Wichtig ist nur, dass wir in Österreich immer neue Talente nach vorne bringen. Die Dinge müssen im Fluss sein.“

Transfer-Übersicht der Top 4

Sturm Graz:
Fix weg: Mario Kienzl (Vaduz)
Vor Absprung: Roman Kienast (Bologna), Manuel Weber (Eindhoven), Gordon Schildenfeld (Celtic).

Red Bull Salzburg:
Fix weg: J. Boghossian, G. Tremmel, M. Dudic, L. Bodnar, J. Vonlanthen (alle offen)
Vor Absprung: M. Hinteregger (Fiorentina).

Austria Wien:
Fix weg: J. Baumgartlinger (Mainz 05), N. Hoheneder (Karlsruhe), R. Almer (Düsseldorf).
Vor Absprung: Z. Junuzovic (Hannover, Bremen), M. Wallner (Vicenza).

SK Rapid Wien:
Fix weg: Y. Pehlivan (Gaziantep), V. Kavlak, T. Kayhan (Besiktas), V.o. Hesselink (offen)
Vor Absprung: H. Salihi (AEK Athen, Sochaux, Monaco), C. Drazan (FC Basel)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.