Ermittlungen

Baerbock: "Merkel hätte Lahm geküsst..."

Teilen

Spaniens Fußballpräsident Luis Rubiales bekommt jetzt auch noch Ärger mit dem deutschen Außenministerium und der spanischen Staatsanwaltschaft. Die ermittelt jetzt ...

Die „Akte Rubiales“ wird offiziell zur Staatsaffäre. Denn jetzt ermittelt auch die spanische Staatanwaltschaft gegen Luis Rubiales. Nicht nur im Land der Fußball-Weltmeisterinnen drehen sich seit Tagen die Negativ-Schlagzeilen um den WM-Küsser, auch ganz Europa ist empört! Das übergriffige Verhalten des spanischen Fußball-Verbandsbosses gegenüber Jennifer Hermoso nach dem gewonnenen WM-Finale – auch bekannt als „Kuss-Gate“ – rief sogar Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock auf den Plan. „Man muss sich nur mal vorstellen, Angela Merkel hätte 2014 Philipp Lahm so geküsst. Da wäre die Hölle los gewesen, beziehungsweise das ist einfach unvorstellbar und sagt damit alles“, brachte die Grünen-Politikerin das Benehmen des inzwischen suspendierten spanischen Fußballpräsidenten auf den Punkt. „Auch über diejenigen, die das jetzt als irgendwie normal hinstellen wollen.“

Der 46 Jahre alte Rubiales hatte Hermoso bei der Siegerehrung am 20. August in Sydney auf den Mund geküsst und damit große Empörung und Kritik ausgelöst. Nach der Suspendierung durch die FIFA berät auch die spanische Sportgerichtsbarkeit über den Fall. Er selbst hatte einen Rücktritt am Freitag noch ausgeschlossen.

Rubiales' Mutter in Hungerstreik

Unterdessen meldete sich auch Rubiales‘ Mutter zu Wort. Wie spanische Medien berichten, soll sie in einen Hungerstreik getreten sein. Die Frau habe sich am Montag aus Protest gegen die ihrer Meinung nach "unmenschliche und blutige Jagd" auf ihren Sohn in einer Kirche der andalusischen Stadt Motril im Süden des Landes eingeschlossen, berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und andere Medien vor Ort. Demnach wolle sie den Streik „Tag und Nacht“ fortsetzen, bis „der Gerechtigkeit Genüge getan“ sei. Die Mutter sagt, ihr Sohn sei ein guter Mensch, der niemals jemanden bedrängt habe, berichteten spanische Medien.

Kameras zeigen, wie am Montagmittag zahlreiche Journalisten, Fotografen, Kameraleute und auch Schaulustige vor der Kirche Divina Pastora versammelt waren. Die Mutter von Rubiales ist nach Angaben des Priesters in Begleitung ihrer Schwester. Sie sei sehr nervös und weine.

Cousine verteidigt den Kuss: "In beiderseitigem  Einvernehmen"

Eine Cousine von Rubiales sagte den Journalisten vor der Kirche: „Wir leiden alle sehr. Er wurde vorverurteilt.“ Angehörige und Freunde sind der festen Überzeugung, dass der Kuss in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt sei. Hermoso hatte diese Version vehement bestritten. Spaniens Verband schaltet auf Krisensitzungsmodus. Ausgerechnet Rubiales' enger Vertrauter Pedro Rocha leitet die Gespräche.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.