UEFA-Drohung

Basel könnte EM-Eröffnung verlieren

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Um den Austragungsort des EM-Eröffnungsspiels der Euro 2008 ist ein Streit entbrannt. Die UEFA hat nach finanziellen Differenzen mit Basel gedroht, die prestigeträchtige Partie in eine andere Stadt zu verlegen.

Zürich und Genf machen sich bereits Hoffnung, den EM-Auftakt ausrichten zu dürfen. Eine Verlegung nach Österreich, wo am 29. Juni in Wien das Finale stattfinden wird, ist hingegen unwahrscheinlich. Österreich-Turnierdirektor Christian Schmölzer geht davon aus, dass das Eröffnungsspiel in der Schweiz stattfindet.

Streit um Hallenmiete
Der UEFA ist Medienberichten zufolge die von der Stadt Basel verlangte Miete für die Nutzung einer am Stadion angrenzenden Halle sowie der Parkplätze zu hoch. Eine erste Forderung der Stadt in Höhe von 2,2 Millionen Franken (knapp 1,4 Millionen Euro) wies der Verband zurück. "Wenn wir zum Schluss kommen, dass ein Spiel in dieser Dimension an einem Spielort nicht möglich ist, suchen wir nach einer anderen Lösung", meinte der Schweizer EM-Turnierdirektor Christian Mutschler im Gespräch mit der "Basler Zeitung".

Bluff?
Kenner der Szene gehen jedoch davon aus, dass es sich lediglich um eine Art Poker zwischen der UEFA und Basel handelt. Das Basler Stadion ist das Einzige in der Schweiz mit einer Kapazität von 40.000 Zuschauern. In das neue Wankdorfstadion in Bern, das Stade de Geneve in Genf und das noch zu errichtende Stadion Letzigrund in Zürich passen jeweils nur rund 30.000 Fans. Zudem seien in Basel die Vorbereitungen für die EM-Eröffnung schon viel zu weit gediehen.

Nach Ansicht der Stadtoberen werde die UEFA rund um das Stadion in Basel als Generalunternehmer auftreten und dabei kräftig verdienen. Pikant an der Sache ist auch, dass der für die Verhandlungen zuständige Mutschler aus Basel stammt. Inzwischen haben Vertreter Basels erklärt, sie hätten ihr Angebot "nachgebessert". Mutschler wisse, dass ein Kompromiss zu Stande kommen werde, hieß es weiter.

Drohungen werden ernst genommen
Dennoch nehme die Stadt die Drohungen der UEFA sehr ernst, sagte Andrea Müller vom Lenkungsausschuss von Stadt und Kanton Basel der "Basler Zeitung". Es sei aber nicht die erste Warnung dieser Art. "Unter dem Strich haben weder die UEFA, die Schweiz oder Basel ein Interesse an einer Spielverlegung." Bis Ende des Jahres werde eine Lösung gefunden sein, sagte Müller. Schon im Frühjahr soll der Karten-Vorverkauf beginnen.

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