Austria-Krise

Blanchard will "nicht in die 2. Liga"

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Im ÖSTERREICH-Interview warnt Kapitän Blanchard, die Situation nicht ernst zu nehmen. Er will auf jeden Fall bleiben.

ÖSTERREICH: Im September haben Sie gesagt, die Mannschaft müsste aufwachen, damit man im Dezember nicht als Letzter in den Winter geht. Was ist schief gelaufen?
Jocelyn Blanchard: Wir haben eben nicht genug dafür getan. In der Truppe haben wir ein sportliches Problem, weil im Sommer viele Spieler den Verein verlassen mussten. In der Liga spielten wir nicht schlecht, aber wir haben einfach zuwenig gewonnen. Dann kam der Trainerwechsel und auch noch die vielen Verletzten. Eine schwere Situation.

ÖSTERREICH: Dabei sah es doch kurzzeitig so aus, als hätte die Austria die Krise überwunden.
Blanchard: Es gab keine stetige Steigerung, sondern ein ständiges Auf und Ab. Wir konnten uns nicht stabilisieren. Und so haben wir sichere Punkte daheim gegen den GAK und Sturm verschenkt. Auch einen Zähler in Pasching. Es mussten viele Junge einspringen. Das ist zwar eine gute Sache für sie, aber keine normale Situation für die Austria.

ÖSTERREICH: Wie kommt die Austria aus diesem Tal heraus?
Blanchard: Wir haben den ganzen Jänner Zeit, an Systemen zu arbeiten. In den letzten zwei Monaten waren nur in einer Woche alle Spieler gleichzeitig da. Da kann man nichts einstudieren.

ÖSTERREICH: Haben Sie Angst, dass die Austria wirklich absteigen könnte?
Blanchard: Angst habe ich nicht, aber ich sage: Vorsicht! Die Mannschaft ist eine gute Einheit, aber Verstärkungen wären sehr gut, weil frisches Blut ins Team kommt. Man muss zwei, drei Spieler für konkrete Positionen holen. Das kommt darauf an, welches System der Trainer spielen will. Hauptsache, die Spieler haben Qualität.

ÖSTERREICH: Die Austria geht als Letzter in den Winter. Wie fühlen Sie sich dabei?
Blanchard: Für mich ist das eine Katastrophe! Mental wäre es besser, wenn du zum Beispiel Achter bist, auch wenn dadurch die Probleme nicht anders wären.

ÖSTERREICH: Ihr Vertrag läuft im Sommer aus. Wollen Sie bei der Austria bleiben?
Blanchard: Meine Priorität ist die Austria, ich will noch hier bleiben. Ich bin damals für ein Jahr gekommen, jetzt bin ich das vierte hier. Ich mag Wien, fühle mich im Kopf und Körper noch topfit. Ich bin hungrig, will noch was erreichen. Nur eines will ich nicht – in die zweite Liga!

ÖSTERREICH: Hat jemand vom Verein schon mit Ihnen gesprochen?
Blanchard: Nein, es hat noch keine Gespräche gegeben. Ich weiß aber, wie der Verein über mich denkt. Und auch die Spieler haben Respekt vor mir. Ich habe das Gefühl, dass es wichtig ist, wenn ich bleibe. Und darauf bin ich sehr stolz.

Interview: Alex Strecha/ÖSTERREICH

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