Fußball im ORF

Bundesliga besteht auf Format-Einhaltung

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Keine Samstagabend-Fußballshow mehr? Die Bundesliga will nun auf vertraglich vereinbarte Sendungsformate bestehen.

Bundesliga-Präsident Martin Pucher betonte zwar am Donnerstag nach der Präsidentenkonferenz in Vösendorf, man hätte auf diese Entscheidung auf Grund des Vertrages mit dem Pay-TV-Sender als General-TV-Partner keinen Einfluss gehabt, sehr wohl aber könne man sich auf die Erfüllung der Bestimmungen für die Berichterstattung im frei empfangbaren Fernsehen berufen.

Samstagabend-Show
Diese sehen unter anderem eine 90-minütige Fußball-Sendung am Samstagabend vor (zuletzt war der ATV-" Volltreffer" freilich nach Rücksprache mit der Bundesliga bereits auf 60 Minuten geschrumpft), im ORF ist nun allerdings erst am späten Sonntagnachmittag eine 45-minütige Runden-Zusammenfassung geplant. " Aber wir schauen darauf, dass der Vertrag mit Premiere von den Formaten her eingehalten wird", versprach Pucher.

Liga wusste von nichts
In die Vorgangsweise von Premiere sei die Bundesliga in keiner Phase eingebunden gewesen, betonte Pucher. Er selbst habe davon erst am Montagabend erfahren, öffentlich verkündet wurde die Entscheidung am Dienstagvormittag. "Es hat nie jemand in der Liga dem Partnerwechsel zugestimmt, diese Möglichkeit hat die Liga auch gar nicht ", sagte Pucher.

Lektion für das nächste Mal
Aus diesem nicht vorhandenen Mitspracherecht seien bereits die Konsequenzen gezogen worden. " Wir werden bei der nächsten TV-Rechte-Vergabe sicher keinen Generalpartner mehr zulassen, sondern eine Paketausschreibung machen." Dies habe die Bundesliga laut Pucher aber bereits "wenige Monate" nach der fixierten Zusammenarbeit mit Premiere im Juni 2004 beschlossen.

Wie geht's weiter?
Warum die Partnerschaft zwischen Premiere und ATV in die Brüche ging, "entzieht sich weitestgehend unserer Kenntnis", so Pucher. Vorläufig ändere sich dadurch für die Liga zwar nichts, da Premiere den Zahlungen wie bisher nachkommt - der ORF überweist seine Zahlungen für die Free-TV-Berichterstattung wie zuvor ATV direkt an den Pay-TV-Sender. Dass durch eine "Probe-Ehe" zwischen Premiere und ORF die TV-Rechte für die kommende Periode an Wert verlieren könnten, bestreitet der Burgenländer aber nicht. "Wir werden versuchen, dem möglichst gegenzusteuern, aber uns sind bis zu einem gewissen Grad die Hände gebunden."

GAK-Svetits fürchtet um TV-Gelder
Während Pucher dem " Comeback" des ORF auch Positives abgewinnen kann ("Für uns ist es wichtig, dass ein Live-Spiel pro Runde im Free-TV zu sehen ist"), bedauerte GAK-Manager Peter Svetits den Abschied von ATV: "Das ist überhaupt nicht zu unserer Zufriedenheit." Der frühere Austria-Sportmanager sieht der kommenden Rechtevergabe im Frühjahr 2007 "mit großer Sorge entgegen, denn für uns ist eine gewisse Konkurrenzsituation wichtig". Die jüngsten Vorgänge haben aber nichts am Optimismus von Svetits geändert. "Ich erwarte mir eine Steigerung aus den TV-Einnahmen um 50 Prozent." Aus dem mit Saisonende auslaufenden Vertrag mit Premiere lukriert die Bundesliga insgesamt 42 Millionen Euro.

Die Pakete für die neuen TV-Verträge sollen laut Bundesliga-Vorstand Georg Pangl bis Dezember fertig geschnürt und an die Interessenten verschickt werden, bis Jänner 2007 wird eine Antwort erwartet.

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