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Salzburg legte im Titelkampf vor

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Austria Wien blamiert sich beim Tabellenletzten in Kapfenberg.

Für Red Bull Salzburg ist der Meistertitel in der Fußball-Bundesliga wieder ein Stück näher gerückt. Die seit neun Runden unbesiegten "Bullen" feierten am Samstag in der 31. Runde gegen die SV Ried einen verdienten 2:0-(0:0)-Heimsieg und bauten den Vorsprung auf Verfolger Rapid in der Tabelle vorerst auf vier Punkte aus. Die Hütteldorfer empfangen erst am Sonntag Titelverteidiger Sturm Graz. Matchwinner waren Jakob Jantscher mit seinem bereits 13. Saisontreffer (60.) und Christoph Leitgeb (88.).

Die Salzburger setzten damit ihre Serie gegen Ried fort, sind nun schon elf Partien im direkten Duell ungeschlagen, im eigenen Stadion sind es gar 14 Spiele. Für die Oberösterreicher war es die erste Auswärtsniederlage nach drei Spielen, sie sind nun aus dem Titelrennen und rutschten auch hinter die Admira auf Rang fünf zurück.

Salzburg-Coach Ricardo Moniz nahm gegenüber dem 2:2 in Graz nur eine Änderung vor und zu der war er nach dem Ausfall von Petri Pasanen gezwungen. Franz Schiemer rutschte für den Finnen in die Innenverteidigung und gab sein Comeback, für ihn war es der erste Einsatz seit 7. März (1:1 in Innsbruck). Ried-Trainer Gerhard Schweitzer vertraute genau jener Elf, die am Samstag gegen Mattersburg zu Hause 2:0 gewonnen hatte.

Die Salzburger wollten sich von Beginn an für das späte Ausgleichstor beim 2:2 in Graz rehabilitieren, waren beweglich, aggressiv und fanden Chancen in Hülle und Fülle vor. Was in einer temporeichen Partie fehlte war allerdings die nötige Effizienz. Maierhofers erster Versuch per Kopf ging daneben (5.), der zweite landete nach schöner Svento-Flanke an der Oberkante der Latte (27.).

Ein Schiemer-Kopfball ging genauso neben das Tor (7.), wie ein leicht abgefälschter Teigl-Schuss aus fast 20 Metern (33.). Zudem konnte sich Ried-Goalie Gebauer bei einem Jantscher-Volleyschuss (28.) sowie einem Mendes-Abschluss (45.) auszeichnen. Nach 45 Minuten stand es nach Torschüssen 15:1, etwas Zählbares war aber nicht dabei.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich vorerst wenig am Spielgeschehen. Die "Bullen" dominierten, der Führungstreffer war nur eine Frage der Zeit und fiel nach einer Stunde. Jantscher leitete die Aktion selbst ein und traf nach Doppelpass mit Mendes aus rund 20 Metern unhaltbar für Gebauer genau ins Eck. Die Partie wurde aber plötzlich wieder spannend, da Mendes nach einem brutalen Foul an Reifeltshammer völlig zurecht Rot sah (65.).

In numerischer Überlegenheit hatten die Oberösterreicher vorerst mehr vom Spiel, konnten aber kein Kapital daraus schlagen. Bei der besten Chance verfehlte Riegler bei einem Schuss knapp das Tor (70.). In der Schlussphase machten die Salzburger den Sack noch zu. Der in der zweiten Hälfte eingewechselte Leitgeb, der zum ersten Mal seit dem 17. März spielte, schloss einen Konter nach Svento-Vorarbeit ohne Probleme ab (88.).

Red Bull Salzburg - SV Ried 2:0 (0:0)
Salzburg, Red-Bull-Arena, 10.150, SR Lechner
Tore: 1:0 (60.) Jantscher, 2:0 (88.) Leitgeb

Salzburg: Walke - Schwegler, Schiemer, Sekagya, Ulmer - Mendes, Svento - Teigl (63. Leitgeb), Leonardo (91. Zarate), Jantscher - Maierhofer (86. Hierländer)
Ried: Gebauer - Rotpuller, Reifeltshammer, Riegler - Hinum, Ziegl (68. Carril), Schreiner (74. Guillem) - Lexa (62. Nacho), Hadzic, Meilinger - Zulj

Rote Karte: Mendes (65./Foul)
Gelbe Karten: Sekagya, Maierhofer, Jantscher, Svento bzw. Lexa, Meilinger, Hinum
Die Besten: Sekagya, Svento, Jantscher bzw. Reifeltshammer, Riegler

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Die Austria hat sich am Samstag in der 31. Fußball-Bundesliga-Runde mit einer 0:1-Niederlage in Kapfenberg blamiert. Der inferiore Europacup-Aspirant aus Wien musste sich gegen den steirischen Fast-Absteiger völlig verdient geschlagen geben. Nach drei Aluminium-Treffern der Kapfenberger (zweimal Stange, einmal Latte) und einem verschossenen Elfmeter durch Nathan Junior (89.) traf Ex-Austrianer Sanel Kuljic im Finish der Partie per Elfmeter ins Tor (92.). Austria-Kapitän Manuel Ortlechner sah die Rote Karte (88.).

Die Kapfenberger haben somit auch das zweite Match des Jahres gegen die Austria gewonnen, am 25. Februar hatte man sich in Wien ebenfalls 1:0 durchgesetzt. Die Austria, die in den jüngsten sieben Liga-Partien nur einen Sieg feierte, bleibt dennoch Dritter, der Rückstand auf Tabellenführer Salzburg ist aber auf acht Punkte angewachsen. Kapfenberg liegt fünf Runden vor Schluss neun Punkte hinter dem Vorletzten Wiener Neustadt, für den Klassenerhalt ist trotz des Überraschungssieges ein Wunder notwendig.

Austria-Trainer Ivica Vastic war aufgrund der Ausfälle von Tomas Jun, Alexander Grünwald und Kaja Rogulj zum Umbau seiner Mannschaft gezwungen. Für Roland Linz war aber einmal mehr kein Platz in der Startelf. Der Stürmer, der im Herbst gleich fünfmal gegen Kapfenberg getroffen hat, musste neuerlich auf der Ersatzbank Platz nehmen.

Seine Kollegen wirkten völlig planlos und taten sich sehr schwer, gegen die Kapfenberger in die Erfolgsspur zu finden. Der Fast-Absteiger war sogar spielerisch überlegen und auch deutlich gefährlicher. Florian Mader verlor den Ball an Nathan Junior, der aus 16 Metern abzog und die linke Stange des Austria-Tores traf (24.).

Phasenweise schnürten die Steirer die Gäste in deren Spielhälfte ein, bei einer abgerissenen Flanke von Mark Prettenthaler an die rechte Stange hatten die Austrianer neuerlich viel Glück (36.). Auch bei einer Attacke von Emir Dilaver im eigenen Strafraum gegen Michal Hanek kamen die Wiener mit einem blauen Auge davon (45.).

Kapfenberg-Schlussmann Raphael Wolf, an dem die Austria weiterhin interessiert sein soll, musste vor der Pause kein einziges Mal ernsthaft ins Geschehen eingreifen. Kurz nach der Pause machte Kapfenberg den Aluminium-Hattrick perfekt. Haruna Babangida tanzte auf der linken Seite Dilaver aus und flankte zur Mitte, dort setzte Kapitän David Sencar einen Kopfball aus fünf Metern an die Latte (47.).

Ein Schuss von Dieter Elsneg strich knapp am rechten Eck des Tores von Heinz Lindner vorbei (78.). Im Finish überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächste foulte Manuel Ortlechner Nathan Junior, sah die Rote Karte und verschuldete einen Elfmeter. Der Gefoulte trat an und scheiterte an Lindner (89.). Nicht einmal zwei Minuten später zeigte Referee Markus Hameter neuerlich auf den Elfmeterpunkt. Diesmal war die Entscheidung nach Foul von Peter Hlinka an Nathan Junior umstritten, worauf einige Austria-Fans versuchten, den Platz zu stürmen. Der kurz davor eingewechselte Kuljic trat und verwertete sicher ins rechte Eck (92.).

Kapfenberger SV - Austria Wien 1:0 (0:0)
Kapfenberg, Franz-Fekete-Stadion, 2.300, SR Hameter
Tor: 1:0 (92.) Kuljic (Foul-Elfmeter)

Kapfenberg: R. Wolf - Pitter, Gerson, Hanek, Prettenthaler - Sencar, Lovin - Babangida (94. Harrer), Grgic (72. Spirk), Elsneg (90. Kuljic) - Nathan Junior
Austria: Lindner - Dilaver, Margreitter, Ortlechner, Leovac - Mader (46. Liendl), Suttner (78. Hlinka) - Klein, Gorgon, Simkovic - Kienast (65. Linz)

Rote Karte: Ortlechner (88., Foul)
Gelbe Karten: Nathan Junior, Hanek bzw. Simkovic, Ortlechner
Die besten Spieler: Gerson, Babangida, Elsneg bzw. Simkovic

Anmerkung: Nathan Junior scheiterte mit einem Foul-Elfmeter an Lindner (89.)

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Mit Glück und Effizienz hat die Admira in der 31. Bundesliga-Runde bei Mattersburg mit 2:1 (0:1) gewonnen und sich damit auf Platz vier in der Tabelle nach vor gearbeitet. Für die Burgenländer hingegen war die dritte Niederlage in Folge eine höchst unglückliche, denn sie waren in Hälfte zwei die klar bessere Mannschaft. Allerdings erzielten die Gäste alle drei Tore, nach einem Eigentor von Schachner (41.) legten Sulimani (46.) und Jezek (80.) aus einem Konter nach.

Nach ersten 40 Minuten mit höchstens Halbchancen fielen unmittelbar vor und nach der Pause die ersten zwei Tore. Gerade als die Admira das Spiel in den Griff zu bekommen schien, faustete Admira-Tormann Tischler in der 41. Minute einen Naumoski-Freistoß kurz weg. Der Ball sprang direkt an Bernhard Schachners Bein und von dort ins eigene Tor.

Schachner kam nach dem Wechsel nicht mehr auf das Spielfeld, dafür sorgte diesmal ein Fehler auf Mattersburger Seite für den schnellen Ausgleich. Sulimani übernahm einen Fehlpass von Naumoski, ließ zwei Mattersburg-Verteidiger stehen und schoss souverän zum 1:1 ins linke Eck ein (46.).

Danach wurde aber Mattersburg immer stärker und drängte weit intensiver auf den Führungstreffer als die noch um eine Europacupteilnahme kämpfenden Gäste. So ging ein schöner Mörz-Kopfball nach Potzmann-Flanke nur ganz knapp über das Admira-Tor (70.), kurz danach wehrte Tischler mit einer starken Parade einen Naumoski-Schuss ab (71.).

Völlig gegen den Spielverlauf fiel dann der Siegestreffer der Admiraner. Bei einem Konter gegen die drängenden Mattersburger bediente Ouedraogo mit einem Pass Patrik Jezek und der schloss aus rund 16 Metern mit einem Schuss ins rechte Eck ab (80.).

In der hektischen Schlussphase gab es einige gelbe Karten. Der verdient gewesene Ausgleich gelang den Burgenländern, die nun schon fünf Partien auf einen vollen Erfolg warten, aber nicht mehr. Mattersburg ist aber weiter Achter, nachdem auch Wr. Neustadt bei Innsbruck 0:2 verlor.

SV Mattersburg - FC Admira 1:2 (1:0)
Pappelstadion, 4.700, SR Prammer
Torfolge: 1:0 (41.) Schachner (Eigentor), 1:1 (46.) Sulimani, 1:2 (80.) Jezek

Mattersburg: Borenitsch - Farkas, Malic, Mravac, Rath (46. Seidl) - Höller, Ilsanker, Gartner (65. Mörz), Potzmann (80. Röcher) - Naumoski - Bürger
Admira: Tischler - Plassnegger, Drescher, Schrott, Auer - Mevoungou, Schachner (46. Hosiner), D. Toth, Jezek - B. Sulimani (67. Ouedraogo), Sabitzer

Gelbe Karten: Farkas, Ilsanker, Seidl bzw. Schrott, Jezek, Plassnegger, Toth
Die Besten: Borenitsch bzw. Jezek

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