1:3-Niederlage gegen Red Bull

Rapid-Eigentor: Bullen jetzt Tabellenführer

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Heikkinen verschuldete Elfer und Eigentor - Und: SVR - KSV 3:0, SVM - Wacker 0:1.

Red Bull Salzburg hat in der 24. Runde der Fußball-Bundesliga wieder die Tabellenführung übernommen. Der zuletzt kriselnde Vizemeister gewann am Samstag vor 19.500 Zuschauern im EM-Stadion Wals-Siezenheim das Spitzenspiel gegen Rapid mit 3:1 (1:0), überholte damit die Hütteldorfer dank des besseren Torverhältnisses und steht erstmals seit der 9. Runde an der Spitze. Die Treffer erzielten Mendes (32./Hand-Elfmeter), Jantscher (86.) und Heikkinen aus einem Eigentor (95.) beziehungsweise Hofmann (74.).

Rapid-Stürmer Burgstaller flog in der 89. Minute mit Gelb-Rot vom Platz, sein Club ging nach zuletzt 13 Partien ohne Niederlage wieder als Verlierer vom Platz. Eingeleitet wurde die Schlappe für Grün-Weiß in der 32. Minute durch eine Flanke von Teigl, die aus kurzer Distanz an der Hand von Heikkinen landete. Schiedsrichter Eisner entschied sofort auf Strafstoß, den Mendes sicher verwandelte - die Torsperre von Rapid-Goalie Königshofer war nach 426 Minuten beendet.

Vor dem 1:0 waren die Höhepunkte rar gesät. Bereits nach wenigen Sekunden kam Cristiano nach Fehler von Schimpelsberger aus aussichtsreicher Position zum Schuss, verzog jedoch deutlich. In der 18. Minute ging ein Leonardo-Versuch weit über die Querlatte, zehn Minuten danach wurde Cristiano im Strafraum von der Rapid-Abwehr am Abschluss gehindert.

Nach dem Seitenwechsel hatten gute Möglichkeiten vorerst weiterhin Seltenheitswert. In der 55. Minute traf Leonardo per Volley nur das Außennetz, fünf Minuten später war Salzburg-Goalie Walke bei einer Flanke von Drazan vor Nuhiu am Ball, in der 67. Minute endete ein Solo von Jantscher mit einem Fehlschuss des Steirers, zwei Minuten danach scheiterte der eingewechselte Gartler aus extrem spitzem Winkel an Walke.

Hofmann gelang in der 74. Minute aus einer Freistoßflanke, die an Freund und Feind vorbei ins Netz flog, der Ausgleich, wonach die Partie an Fahrt aufnahm. In der 85. Minute scheiterte der kurz zuvor ins Spiel gekommene Maierhofer nach einem Eckball per Kopf an Königshofer, im Gegenzug fabrizierte Gartler aus guter Schussposition nur einen Roller.

Kurz danach ließen die Rapidler Jantscher nach einem weiten Ausschuss von Walke entwischen, der Flügelspieler bedankte sich mit einem trockenen Schuss ins lange Eck zum 2:1 (86.). In der Schlussphase setzte Rapid alles auf eine Karte, die Salzburger konterten und machten in der 95. Minute den Sack zu. Leitgeb spielte einen Querpass zur Mitte und Heikkinen bugsierte den Ball unhaltbar für Königshofer ins eigene Netz.

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Die SV Ried hat am Samstag ihren Negativlauf in der Fußball-Bundesliga gestoppt. Nach vier Niederlagen in Serie feierten die Oberösterreicher in der 24. Runde einen hoch verdienten 3:0-(0:0)-Heimerfolg gegen den Kapfenberger SV. Die Tore von Casanova (52.), Anel Hadzic (68.) und Ivan Carril (91.) erschwerten die Lage für das Tabellenschlusslicht Kapfenberg im Abstiegskampf noch einmal gehörig.

Die Steirer weisen nach der zweiten Niederlage in Folge bei einem ausgetragenen Match weniger zwölf Punkte Rückstand auf den Vorletzten Mattersburg auf. Kapfenberg musste die letzte halbe Stunde der Partie in Unterzahl absolvieren, denn Kapitän David Sencar sah die Gelb-Rote Karte (63.).

Nicht zuletzt aufgrund des Überraschungserfolges von Wiener Neustadt in Graz war Kapfenberg mehr denn je zum Siegen verdammt. Doch das Geschehen wurde vom Anpfiff weg ganz klar von den Riedern diktiert. Bei den Hausherren nahm Chefcoach Paul Gludovatz nach Zwangspause wieder auf der Trainerbank Platz, der Burgenländer war jedoch von der Grippe noch sichtlich gezeichnet.

Ein Kopfball von Thomas Reifeltshammer wurde von Kapfenberg-Tormann Raphael Wolf pariert (10.). Nach Flanke von Daniel Beichler zog Nacho ab, doch der im vergangenen Sommer in Ried aussortierte Mark Prettenthaler rettete auf der Linie (20.). Während Ried auch noch einen Freistoß von Hadzic (22./drüber) und einen Schuss von Thomas Hinum (25./drüber) zu bieten hatte, war von Kapfenbergs neuem spielerischen Glanz unter Trainer Thomas von Heesen nicht viel zu sehen.

Die klare Überlegenheit führte kurz nach der Pause zum überfälligen 1:0 für die Rieder (52.). Nach Freistoß von Nacho verfehlten gleich mehrere Kapfenberger den Ball, Casanova war aus kurzer Distanz zur Stelle und erzielte sein erstes Tor seit 22. Oktober. Eine Undiszipliniertheit von Sencar nahm den Gästen dann endgültig jede Siegchance. Der Kapitän sah zunächst wegen Kritik direkt nach dem Gegentor Gelb und wenig später aufgrund eines unnötigen Fouls gegen Hinum Gelb-Rot (63.).

In Überzahl machten die Innviertler dann den Sack endgültig zu. Nach Flanke des starken Nacho köpfelte Hadzic zum 2:0 ein (68.). In der Nachspielzeit erhöhte der Sekunden davor eingewechselte Carril sogar noch auf 3:0 (91.), Beichler traf die Latte (93.). Ried hat somit auch das achte Bundesliga-Heimmatch gegen die Kapfenberger gewonnen.

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Der FC Wacker Innsbruck hat am Samstag den siebenten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga erfolgreich verteidigt und den Anschluss an die vorderen Ränge gewahrt. Die Tiroler kamen in der 24. Runde auswärts gegen den SV Mattersburg dank eines Treffers von Christopher Wernitznig (42.). zu einem sehr schmeichelhaften 1:0-(1:0)-Sieg. Für die Burgenländer war es die erste Niederlage nach drei Siegen in Folge, sie fielen hinter Wiener Neustadt auf Rang neun zurück, haben aber beruhigende zwölf Punkte Vorsprung auf das Schlusslicht Kapfenberg.

Für die Mattersburger wäre der vierte Erfolg in Serie und die Einstellung ihres Bundesliga-Rekordes aus der Saison 2004/05 absolut möglich gewesen. Gleich dreimal trafen die Hausherren nur das Aluminiumgehäuse: Patrick Bürger (16.) und Manuel Seidl (50.) jeweils bei einem Freistoß, außerdem Ilco Naumoski mit dem Rücken nach einem Seidl-Freistoß (73.). Auf der anderen Seite vergab Carlos Merino in der Nachspielzeit einen Elfmeter (92.).

Wacker-Coach Walter Kogler wollte, dass seine Mannschaft vorne präsenter ist und mehr Durchschlagskraft hat als zuletzt und setzte daher erstmals im Frühjahr auf ein 4-4-2-System mit der Doppelspitze Miran Burgic und Julius Perstaller. Wirklich Früchte trug diese Umstellung aber vorerst nicht, die Burgenländer waren vor der Pause gestärkt durch zuletzt drei Siege in Folge die aktivere Mannschaft und im Gegensatz zu den Tirolern immer wieder brandgefährlich.

Kopfbälle von Nedeljko Malic (10.) und vom agilen Naumoski (28.) gingen daneben, zudem sprang ein gut angetragener Bürger-Freistoß, bei dem Wacker-Goalie Safar machtlos gewesen wäre, von der Latte zurück ins Feld (16.). Die Innsbrucker waren an Harmlosigkeit kaum zu überbieten, einzig Wernitznig konnte sich zweimal in Szene setzen. Mit einem Tausendguldenschuss aus mehr als 25 Metern, der von Adnan Mravac unhaltbar für Thomas Borenitsch abgefälscht wurde, brachte der Mittelfeldspieler die Gäste in Führung. Es war der erste Schuss der Tiroler aufs Tor überhaupt. Zuvor hatte Wernitznig von der Strafraumgrenze etwas stümperhaft drübergeschossen (34.).

Gleich nach Wiederbeginn hatten die Gastgeber neuerlich Pech. Ein Seidl-Freistoß überraschte den wieder fitten Safar, der Ball landete aber neuerlich am Aluminiumgehäuse (50.). Die Mattersburger drängten vehement auf den Ausgleich. Naumoski leitete eine Flanke mit dem Rücken an die Latte weiter (73.), zudem hatte Bürger sein Visier aus guter Position nicht richtig eingestellt (74.). In der 80. Minute ließ Naumoski eine weitere Möglichkeit ungenützt.

Die Tiroler hatten im Vergleich zur ersten Hälfte mehr Räume und kamen auch dem 2:0 nahe. Ein Perstaller-Abschluss mit links ging drüber (58.), zudem konnte sich Borenitsch bei einem Abraham-Weitschuss mit einem tollen Reflex zur Ecke auszeichnen (62.). Kurz vor dem Ende setzte der eingewechselte Merino noch einen Elfmeter über das Tor (92.).

Die Innsbrucker untermauerten damit ihre Auswärtsstärke, haben sie doch in der Fremde in zwölf Partien erst zweimal verloren und in den jüngsten vier Partien gar kein Gegentor kassiert. Es war erst der zweite Meisterschaftssieg der Tiroler im Pappelstadion (nach dem 2:0 am 7. August 2010) im zwölften Anlauf.

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